Mit Bienenpatinnen
das Imkern lernen

Die Frauen im Kerkener Imkerverein werben um neue weibliche Mitglieder und möchten die Neulinge gerne an die Hand nehme

KERKEN. Die Imkerinnen im Kerkener Imkerverein suchen Verstärkung. Die beiden Aldekerkerinnen Renate Adrian und Sylvia Hörnlein und Hedwig Janssen aus Kempen sorgen sich um den Nachwuchs in ihrem Verein. „An jungen Leuten fehlt es sowieso und viele Frauen glauben zudem, das Imkern sei eine Männerdomäne“, sagt Renate Adrian. Dabei seien es gerade Imkerinnen, die einen besonders vielseitigen Zugang zu den Bienen hätten, betont sie.

Goldgelb und lecker ist der Lohn ihrer Arbeit. Aber für Renate Adrian, Sylvia Hörnlein und Hedwig Janssen (v.l.) hat das Imkern noch viele weitere schöne Seiten. Sie werben jetzt um weibliche Mitglieder für ihre Zunft. NN-Foto: nm
Goldgelb und lecker ist der Lohn ihrer Arbeit. Aber für Renate Adrian, Sylvia Hörnlein und Hedwig Janssen (v.l.) hat das Imkern noch viele weitere schöne Seiten. Sie werben jetzt um weibliche Mitglieder für ihre Zunft. NN-Foto: nm

Für Hedwig Janssen ist ein Leben ohne Bienen undenkbar geworden. „Es ist so ein schönes Hobby. Das erste, was ich nach dem Frühstück mache, ist mein Gang in den Garten zu den Bienen, um zu sehen was sich dort abspielt“, schwärmt sie. Dabei hat die fast 80-Jährige erst vor knapp zehn Jahren mit dem Imkern begonnen – ganz zufällig. Auf einer Radtour kam sie zum Kerkener Bienenberg – dem Vereinsgelände am Benddeich, kurz vor der Kempener Landstraße. Hier traf Hedwig Janssen prompt den Vereinsvorsitzenden Franz-Otto Smits. Der wurde ihr Bienenpate, sie begleitete den Imker ein Jahr lang und lernte so von ihm alles, was man über Bienen wissen muss. Die Erfahrungen von Renate Adrian und Sylvia Hörnlein waren ganz ähnlich. „Dieses Abgucken ist ganz wichtig“, bestätigt Renate Adrian. Die Biologin Sylvia Hörnlein hatte sogar schon nach zwei Wochen ihren eigenen Ableger und war damit fast über Nacht stolze Besitzerin eines Bienenvolks.

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„Aber ein Sprung ins kalte Wasser war es nicht. Man hat ja immer fachliche Begleitung, der Bienenpate ist immer für alle Fragen ansprechbar“, erinnert sie sich. Sechs Frauen zählt der Kerkener Imkerverein heute.  „Aber wir hätten gerne weibliche Verstärkung“, sagt Renate Adrian. Die Aufgeschlossenheit für moderne Themen, das sei die Stärke der Frauen. „Wir wollen auch mal über Alternativen in der Imkerei nachdenken“, so Hedwig Janssen, deren Großvater bereits geimkert hat. Und als ehemalige Inhaberin eines Reformhauses hebt sie die Bedeutung des Honigs für eine gesunde Ernährung hervor.

Das Schöne am Imkern – da sind sich die drei Frauen einig – ist natürlich der köstliche Honig, aber auch die Tatsache, dass man in jedem Alter mit diesem Hobby beginnen kann. Sylvia Hörnlein: „Und im Verein erhalten Neulinge alle Unterstützung, die sie brauchen.“ Renate Adrian empfiehlt: „Über den Austausch mit dem Bienenpaten hat man die Möglichkeit in aller Ruhe einen angstfreien Zugang zu den Bienen zu finden.“ Dieses Möglichkeit möchten sie und ihre Mitstreiterinnen als Bienenpatinnen gerne anderen Frauen oder Mädchen bieten. Jeden Sonntag treffen sich die Mitglieder des Imkervereins ab 11 Uhr auf dem Bienenberg. Interessenten sind hier herzlich willkommen. Hedwig Janssen: „Das ist der beste Weg, um mit uns ins Gespräch zu kommen.“

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