Vier Tage Tradition
und viele Erinnerungen

Emmericher Kirmes ab Freitag, 1. Juli, auf Geistmarkt und Rathausvorplatz.

EMMERICH. Eine neue Heimat für die Emmericher Kirmes – für Dirk Janssen absolut kein Muss. „Mitten in der Stadt, wo wir jetzt sind, da gehört die Kirmes hin“, sagt der Vorsitzende des Schaustellervereins Kleve-Gel­dern im Vorfeld des Volksfestes, das von Freitag, 1., bis Montag, 4. Juli, auf dem Geistmarkt und dem Rathausvorplatz stattfindet. Trotz wechselhaften Wetters und Fußball-EM hoffen Janssen und seine Schausteller-Kollegen wieder auf viele Besucher.

Der Musikexpress gehört zu den "Stammgästen" der Emmericher Kirmes.
Der Musikexpress gehört zu den “Stammgästen” der Emmericher Kirmes.

Zu den größten zählt die Emmericher Kirmes laut Janssen sicherlich nicht, „aber sie ist eine feine Veranstaltung mitten im Zentrum“. Man sei mit den Geschäften in den vergangenen Jahren stets zufrieden gewesen. Dazu trage nicht zuletzt das Flair bei, mit Rathaus und Kirche im Hintergrund. „Daher wäre eine Verlegung der Kirmes für uns nicht von Vorteil“, sagt Janssen mit Blick auf entsprechende Anregungen im Zuge des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK). Auch Bürgermeister Peter Hinze tritt bei der Frage, ob es ab Freitag eine der letzten Kirmesveranstaltungen auf dem Geistmarkt gibt, auf die Bremse: „Das ist alles Kaffeesatzleserei.“ Nur eines ist für Hinze klar: Das Volksfest gehört auch weiterhin nach Emmerich. „Was ist eine Stadt ohne Kirmes?“, fragt er und betont, wie auch Janssen, die gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Schaustellern. Von denen haben sich 179 um einen Platz auf der Kirmes beworben, „60 Zusagen haben wir erteilt, leider aber auch 119 Absagen“, berichtet Gabi Tebaay, Sachbearbeiterin des Emmericher Ordnungsamtes.

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Stammgäste sind die Fahrgeschäfte „Musikexpress“, der Autoscooter und „Break Dancer“. Letzterer ist in der Hansestadt besonders beliebt. „Wenn er mal in einem Jahr nicht da ist, bekommen wir sofort Anfragen, weshalb nicht“, erzählt Tebaay. Seine Premiere in Emmerich feiert „Crazy Island“, ein Laufgeschäft über fünf Etagen mit 29 Metern Frontlänge, 50 Hindernissen und einem großen Wasserbecken. Dort soll Karibik-Flair pur aufkommen. Für die kleinen Kirmesbesucher gibt es das Kinderkarussell „Baby 2000“, den Flieger „Pan American“ und das Fahrgeschäft „Die Fantastische Reise 2“. Hinzu kommen die bekannten Ausspielungsgeschäfte (darunter Lose, Pferderennspiel, Entenangeln) sowie Verzehrbuden mit Bratwurst, Champignons, Fisch, Reibekuchen und Pommes.

[quote_box_left]Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten der diesjährigen Kirmes in Emmerich:
Freitag, 15 bis 24 Uhr
Samstag, 13 bis 24 Uhr
Sonntag, 12 bis 23 Uhr
Montag, 13 bis 24 Uhr
(Familientag, Höhenfeuerwerk)[/quote_box_left]Los geht es am Freitag um 15 Uhr mit dem traditionellen Fass­anstich (mit anschließendem Freibier) durch Bürgermeister Hinze, der, wie er mit einem Augenzwinkern verrät, schon fleißig geübt hat: „Ich habe zu Hause schon fünf Fässer geöffnet.“ Weiter geht es mit der „Happy Hour“, dann gilt der halbe Preis auf allen Fahrgeschäften. Zum Abschluss gibt es am Montag den „Familientag“ mit ermäßigten Preisen und dem Höhenfeuerwerk nach Einbruch der Dunkelheit. Mit nur wenigen Besuchern rechnen die Schausteller am Samstagabend, wenn die deutsche Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich ab 21 Uhr im Viertelfinale auf Italien trifft. „Erfahrungsgemäßig sind dann nur ein paar Leute trotzdem auf der Kirmes, die nicht zu Deutschland halten“, sagt Dirk Janssen. Auch nach dem Spiel, ahnt er, werde nicht allzu viel los sein auf dem Geistmarkt. „Abpfiff ist ja erst gegen 23 Uhr, da machen wir schon bald Feierabend.“ Wer aber auf einen (hoffentlich) deutschen Erfolg anstoßen möchte, ist selbstverständlich willkommen.

Trotzdem: Die Schausteller freuen sich auf die Kirmes, betont Janssen, und erwarten auch wieder zufriedenstellende Geschäfte. Auch der Bürgermeister wirbt für das Volksfest: „Die Kirmes ist ein Stück Tradition. Wir sind als Jugendliche damit groß geworden, und auch die heutige junge Generation wird damit groß. Mit einer Kirmes sind einfach immer viele Erinnerungen verbunden.“

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