„Netz der Zukunft“ für fünf Kommunen im Südkreis Kleve

Kerken, Issum, Rheurdt, Wachtendonk und Straelen unterstützen Breitbandausbau

GELDERLAND. Kommt endlich der Breitbandausbau? Flächendeckend schnelles und leistungsstarkes Internet rückt jetzt für fünf Kommunen im Klever Südkreis in greifbare Nähe. Die Gemeinden Kerken, Issum, Rheurdt und Wachtendonk sowie die Stadt Straelen haben nun mit dem Unternehmen Deutsche Glasfaser eine Vereinbarung zum Glasfaser basierten Ausbau getroffen. Damit haben sie den Weg geebnet, um mindestens 97 Prozent der Haushalte in ihren Kommunen ans schnelle Datennetz anzuschließen. Die letzte Entscheidung liegt bei den Bürgern, denn die Deutsche Glasfaser benötigt eine 40-prozentige Nachfrage um ihr Projekt starten zu können.

Für das Unternehmen Deutsche Glasfaser stellte Marco Westenberg, Regionalleiter Nieder­rhein, jetzt die Projektdetails im Nieukerker Michael-Buyx-Haus vor. Die fünf Bürgermeister Dirk Möcking (Kerken), Clemens Brüx (Issum), Klaus Kleinenkuhnen (Rheurdt), Hans-Josef Aengenendt (Wachtendonk) und Hans-Josef Linßen (Straelen) betonten ihre interkommunale Zusammenarbeit in diesem Projekt  und hoben ihre Unterstützung hervor. Hausherr Dirk Möcking betonte: „Die Menschen hier auf dem Land sind angewiesen auf eine zeitgemäße Infrastruktur. Darum haben wir diese Kooperatoin mit der Deutschen Glasfaser vereinbart.“ Sein Amtskollege Clemens Brüx fügte hinzu: „Wir in Issum kommen beispielsweise mit dem schnellen Internet bei der Telekom nicht weiter. Wartezeiten von drei Jahren sind mir in der heutigen Zeit zu viel. Darum bin ich froh, hier dabei zu sein.“
Bereits in diesen Tagen sollen alle betroffenen Haushalte Post von der Deutschen Glasfaser erhalten. Weitere Informationsveranstaltungen sind in den kommenden Wochen geplant und bereits ab Mitte des Monats sollen in den fünf Kommunen Informationspunkte eingerichtet werden.
Los geht die „Informationsoffensive“ mit der Auftaktveranstaltung zum „Netz der Zukunft“ am Dienstag, 14. Juni, um 19 Uhr in Nieukerk im Adlersaal.
Das „Netz der Zukunft“, das die Deutsche Glasfaser neu bauen möchte, wird für eine Verbindungsgeschwindigkeit von mindestens 100 mbit/Sekunde sorgen. 33 Millionen Euro hat der Investor für das Projekt in fünf Gemeinden bereitgestellt, plus 20 Millionen Euro für mögliche Erweiterungen. Für die beteiligten Verwaltungen entstehen keine Kosten, sie stellen jedoch mit den Straßen die nötige Infrastruktur zur Verfügung, denn mit umfangreichen Bauarbeiten wird zu rechnen sein. Abnehmer der digitalen Produkte sollen Privatkunden und Gewerbetreibende sein. Gebaut wird das Netz für eine mögliche 100-prozentige Nutzung. Marco Westenberg: „Wer Kunde der ersten Stunde wird, zahlt keine Anschlussgebühr, bindet sich vertraglich für zwei Jahre und kann aus verschiedenen Produktpaketen auswählen. Wer später ans Glasfasernetz angeschlossen werden möchte, zahlt dann 750 Euro.“
Die Deutsche Glasfaser wolle „alles dafür tun, dass es ein flächendeckenes Netz wird“, so Westenberg weiter. Bis zum 26. September sollen die umfangreichen Informationsangebote laufen und Kunden geworben werden. „Nachfragebündelung“ nennen das die Marketing-Profis. Westenberg: „Bei Interesse können sich auch weitere Orte melden.“ Denn nicht nur die fünf Gemeindeoberhäupter setzen auf interkommunale Zusammenarbeit, auch die Deutsche Glasfaser fördert dies. „Sollte ein Ortsteil nicht auf 40 Prozent Nachfrage kommen, könnte man die Zahlen hier auch mit denen einer angrenzenden Gemeinde zusammenfassen und so das Projekt starten“, erläuterte der Regionalleiter. Der Ausbau könne noch dieses Jahr beginnen.
Neben Kerken, Issum, Rheurdt, Wachtendonk und Straelen wird ein weiteres Projekt auch für Rees, Kalkar, Uedem, Weeze und Kevelaer vorbereitet. Westenberg: „Der Niederrhein ist für uns eine wichtige Region. Wir werden deshalb in Kerken und Issum auch neue Büros eröffnen.“ Er sehe in dieser Region ein Potenzial für rund 20.000 Anschlüsse. „Jetzt brauchen wir nur noch die nötige Überzeugungskraft“, sagte er. Ab dem 10. Juni finden sich auch alle Infos unter www.deutsche-glasfaser.de.

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