Gar nicht so einfach: Profigolfspieler Bastian Bartels (l.) zeigt den Teilnehmern, wie sie den Golfball am besten unter einem Hindernis hindurch einlochen können. NN-Foto: Anastasia Borstnik

NIEDERRHEIN. Dass Golfspielen mehr ist als einen kleinen weißen Ball in ein Loch zu schlagen, bewies der Mühlenhof Golf & Country Club in Kalkar. Unter dem Motto „Spaß haben, Freude schenken“ veranstaltete er gemeinsam mit Profigolfspieler  Bastian Bartels und Herren der Liga-AK 65 erstmals einen „Tag der Begegnung“.

Kurz vor 11 Uhr fuhren dafür zehn Bewohner der Caritas-Wohnanlage St. Bernardin Sonsbeck-Hamb, einer Einrichtung für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, zum Mühlenhof, um sich außerhalb der Wohnanlage zu begegnen, kennenzulernen und gemeinsam Sport zu treiben.
„Uns ist es wichtig, die Menschen mitzunehmen“, sagte Hans-Jürgen Nattkamp, „wir wollen das Handicap der Gesellschaft wieder bewusst machen und nicht nur über Inklusion sprechen, sondern sie auch aktiv mitgestalten.“ Und das wurde von den Teilnehmern mit großem Interesse angenommen: Erwartungsvoll und voll konzentriert begaben sie sich auf den Übungsplatz, auch „Putting Green“ genannt, um sich bei kleinen Probeschlägen aufzuwärmen. Danach ging es in die Boxen der „Driving Ranch“ zum Abschlag. „Es geht hier nicht um Technik sondern darum, das Tee, den Abschlagpunkt, zu treffen. Überhaupt zu treffen, das ist die Basis für jeden Unterricht“, erklärte Profigolfspieler Bastian Bartels und betonte: „Es ist interessant zu sehen, dass der Ballflug bei Menschen mit Behinderung und bei Anfängern ohne Behinderung sehr ähnlich ist. “
Thomas Wilmsen, pädagogischer Leiter im St. Bernadin, fügte an, dass viele Sportarten komplex seien, doch gerade beim Golfspielen sei der Erfolg schnell sichtbar: „Mit kleinem Anspruch zu schnellem Erfolg“, lautet daher sein Fazit. Im Anschluss an die Driving Ranch ging es erneut auf den Übungsplatz, wo das Einlochen mit kleinen Hindernissen ausprobiert wurde. Hier bewiesen die Bewohner, dass sie gerne in Teams spielen und sich gegenseitig anfeuern. Dabei stellte Nattkamp klar: „Krankheit verhindert nicht den Spaß.“

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Regelmäßige Treffen geplant

Und dieser Spaß soll nicht einmalig bleiben. „Mit dieser Auftakt-Aktion soll möglichst ein regelmäßiges Treffen initiiert werden“, äußerte Präsident Ludger Epping, „wir möchten Herz zeigen und niederrheinische Herzlichkeit unseren Nachbarn näher bringen.“ Daher sollen bereits nach den Sommerferien zehn weitere (von insgesamt über 300) Bewohnern der Wohnanlage auf die Golfanlage der Betreiberin Annette Wilmsen kommen, um Golf zu spielen. Und deshalb heißt es nun: „Tschüss, bis zum nächsten Mal“.

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