Blicken zuversichtlich in die Zukunft: Vorstandsvorsitzender Thomas Müller und Vorstandsmitglied Stefan Eich. Foto: Thomas Binn

GOCH. „Unsere Sparkasse ist zukunftsfähig“, diese Kernbotschaft unterstrichen Thomas Müller und Stefan Eich vom Vorstand der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze beim Pressetermin am vergangenen Montag. Nicht die Zahlen standen dieses Mal im Vordergrund, beleuchtet wurden die Entwicklungen der letzten Jahre und Planungen für die Zukunft.

„Im Moment ist es für Banken kein gutes Umfeld“, erklärte Thomas Müller mit Blick auf das anhaltende Niedrigzins-Niveau: „Das greift natürlich in die Ertragssituation ein.“ Einhergehend mit der Bankenkrise sei auch eine zunehmende Regulatorik zu beobachten. „Das ist an sich nicht schlimm, so macht man Banken risikoloser“, sagte Müller; nur würde damit auch der „Berg an Bürokratismus“ wachsen: „Wenn wir Deutschen etwas machen, dann richtig.“ Trotz dieser schwierigen äußeren Umstände blickt das Geldinstitut auf eine positive Entwicklung zurück. Die Eigenkapitalquote liegt bei 16,4 Prozent, die Bilanzsumme stieg von 2010 bis 2015 um insgesamt 15,1 Prozent (2015: + 4,8 Prozent), das Kundenkreditgeschäft verzeichnete einen Zuwachs von 32,7 Prozent (2015: + 6,4 Prozent), Kundeneinlagen und das Wertpapiergeschäft wuchsen um 16,5 Prozent an (2015: + 3,9 Prozent). Knapp 400.000 Euro konnten 2015 an gemeinnützige Institutionen und Vereine ausgeschüttet werden. „Wir haben ein ordentliches Wachstum gemacht“, so Thomas Müller, „und wir sind kontinuierlich im Wachstum.“

-Anzeige-

„Unsere Sparkasse ist kerngesund“, betonte Stefan Eich, „Die Eigenmittel- und Liquiditätsanforderungen werden problemlos erfüllt, auch zukünftig.“ Man sei auf dem richtigen Weg, auch in Sachen Kundenberatung, wie gute Ergebnisse bei entsprechenden Befragungen zeigten. Investieren will das Geldinstitut auch in Zukunft in die Aus- und Fortbildung seiner Mitarbeiter. Von 68.000 Euro im Jahr 2009 auf mittlerweile 200.000 Euro ist das Engagement hier gestiegen. Ebenfalls in die Filialausstattung und in die Technik soll investiert werden. Stichworte sind hier Bezahlverfahren wie „Paydirekt“ oder „girogo“ oder QR-Codes auf Rechnungen, immer als Ergänzung zum persönlichen Kontakt mit dem Mitarbeiter vor Ort. Denn: „Digitalisierung halten wir richtig und notwendig“, so Stefan Eich, „wir glauben aber daran, dass bei einer Geldanlage nichts über das persönliche Vier-Augen-Gespräch geht.“ Deshalb sei nicht geplant, Filialen zu schließen. So soll auch am Standort in Winnekendonk wieder eine Geschäftsstelle entstehen. Die Filiale war durch das Sprengen eines Automaten erheblich beschädigt worden. Dort hat die Sparkasse zurzeit einen Container aufgestellt.

Angesprochen wurde auch das Thema Fusion. Bei den Sparkassen Kleve, Emmerich und Straelen laufen zurzeit Gespräche. „Es gibt aus betriebswirtschaftlicher Sicht keinen Grund, nach einer Fusion zu suchen“, stellte Thomas Müller klar. Fusion sei dann ein Thema, wenn sich für Kunden, Träger und Mitarbeiter ein „sinnvoller Mehrwert“ ergebe. Das könne zum Beispiel größere Stabilität sein. „Wir haben aber Stabilität“, so Thomas Müller. „Wir haben keinen Druck, eine Fusion anzugehen“, ergänzte Stefan Eich, „weder aus der Branche, noch aus dem Umfeld.“ Beide betonten ausdrücklich, dass sich die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze den jetzt laufenden Sondierungsgesprächen nicht verweigert oder diese abgelehnt habe. „Wir waren einfach nicht dabei.“ Weil Fusionen aber sinnvoll sein könnten, sei man für Gespräche stets aufgeschlossen: „Wir würden uns Dinge immer anhören, wenn sie an uns herangetragen werden“, erklärt Thomas Müller.

Vorheriger Artikel„Förderung des kommunalen Straßenbaus sichert Mobilität im Kreis“
Nächster ArtikelHausbrand: 76-jährige Frau
aus Issum stirbt