Rudolf Verhaag und seine Mitstreiter würden sich freuen, wenn möglichst viele Hülmer dem Trägerverein beitreten. NN-Foto: CDS

HÜLM. Eine Dorfgemeinschaft braucht einen Mittelpunkt, einen Ort, an dem viele verschiedene Aktivitäten stattfinden können. Fehlt der, dann ist es schwer, eine lebendige Nachbarschaft aufrecht zu erhalten.

Damit es in Hülm gar nicht erst soweit kommt, soll die „Alte Schule“, an der Hülmer Straße 238, ein solcher Mittelpunkt werden. So, wie sie es schon einmal war, als hier noch die Grundschüler fleißig das ABC lernten und erste Rechenaufgaben lösten. Das alles ist schon lange her. Kinderstimmen sind inzwischen nur noch aus dem Irmgardis-Kindergarten zu hören, der seit 25 Jahren im neueren Gebäudeteil sein Domizil hat. In der ehemaligen Lehrerwohnung befindet sich das Depot der Löschgruppe Hülm. Die Landjugend nutzt ebenfalls einen Raum für Partys und in einem ehemaligen Klassenzimmer, mit großen Spiegeln an einer Wand, üben Tanzgruppen. Außerdem findet seit dem letzten Jahr einmal im Monat ein Näh-Café statt. Das Interesse an einem Treffpunkt für das Dorf ist also da.

-Anzeige-

Vor knapp zwei Jahren fanden sich dann Rudolf Verhaag, Willi Schagen, Georg Bockhorn und Thomas Stenmanns in einer Arbeitsgruppe zusammen. Sie setzen sich seitdem für den Erhalt der „Alten Schule“ ein. Mit der Stadt wurde in dieser Zeit ein Vertrag ausgearbeitet. Er sieht vor, dass der Trägerverein, der am 23. April eingesetzt und vier Wochen später formal gegründet werden soll, die laufenden Kosten wie Strom und Heizung für den Unterhalt der „Alten Schule“ zahlt. Diese sollen durch Mitgliedsbeiträge und Gebühren für die Nutzung der Räume eingenommen werden. Der Trägerverein stellt damit die weitere Nutzung der „Alten Schule“ sicher.

Die Verbrauchskosten für den Irmgardis-Kindergarten und den Löschzug wird die Stadt auch weiterhin decken. Das wird dann ganz genau abgerechnet. „Durch den Pachtvertrag bekommen wir mehr Verantwortung, das müssen wir natürlich stemmen“, weiß Rudolf Verhaag.  Er sieht das ganze aber als „win/win-Situation“ für beide Seiten: Die Stadt Goch hat weniger Kosten und Aufwand und den Hülmern bleibt die „Alte Schule“ erhalten.

Drei alte Klassenräume und die Kalthalle stehen dann für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung. Die Räume seien zwar nicht auf dem allermodernsten Stand, aber alles wurde ein bisschen „aufgehübscht“, so Rudolf Verhaag. Und er sieht es auch ganz pragmatisch: „Warum nicht das, was da ist, auch nutzen?“
Im Hinblick auf Feierlichkeiten hoffe man natürlich auf ein gutes Miteinander mit den Nachbarn, erklärt er.
„Die Resonanz auf unser Projekt ist gut“, freut sich Rudolf Verhaag. Er hofft jetzt, dass sich viele Hülmer dem Trägerverein anschließen. Ob Einzelperson, Familie oder Verein, jeder ist herzlich willkommen. „Ein öffentliches Gebäude ist eine gute Sache für alle“, da ist sich Rudolf Verhaag sicher.

Am Samstag, 23. April, wird ab 15 Uhr auf dem Schulhof gefeiert. Da gibt es dann viele Informationen zum Projekt „Alte Schule“ und die Räume können besichtigt werden. „Da werden wir ordentlich die Werbetrommel rühren“, verspricht Rudolf Verhaag, und er schmunzelt: „Wir haben auch Beitrittserklärungen dabei.“

Vorheriger ArtikelEine eindringliche Warnung vor dem allmählichen Vergessen
Nächster ArtikelNeues Blumenmädchen für Straelen