Neue Kunstakademie Kalkar inspiriert Kunstschaffende

Namhafte Künstler bieten Kurse im Beginenhof an, 3. April Tag der offenen Tür

KALKAR. Wenn Prof. Dr. Herbert Hockauf und Hans Hermann Bottenbruch – besser bekannt als „Botti“ von Kalkar als „Stadt der Kunst, der Künstler, Kunstschaffenden und Kunstliebhaber“ sprechen, dann weiß man sofort, das es sich nicht um eine „spinnerte“ Idee handelt. Selbst eine Vision ist nicht die richtige Beschreibung für diese Aussage. Es ist konkret: Sie haben die Kunstakademie Kalkar gegründet und sie in den Beginenhof in der Kesselstraße in der Nähe des historischen Marktplatzes angesiedelt.  

Die neu gegründete Kunstakademie Kalkar stellt sich am Tag der offenen Tür, 3. April im Beginenhof vor. (v.l.): Harald Rickes, Richard Masthoff und Willi Krebbers, beide Verein Sozialwerk Beginenhof, Prof. Dr. Herbert Hockauf, Vorsitzender der Kunstakademie, Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz und Hans Hermann Bottenbruch, 2. Vorsitzender Kunstakademie Kalkar NN-Foto: Lorelies Christian
Die neu gegründete Kunstakademie Kalkar stellt sich am Tag der offenen Tür, 3. April im Beginenhof vor. (v.l.): Harald Rickes, Richard Masthoff und Willi Krebbers, beide Verein Sozialwerk Beginenhof, Prof. Dr. Herbert Hockauf, Vorsitzender der Kunstakademie, Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz und Hans Hermann Bottenbruch, 2. Vorsitzender Kunstakademie Kalkar
NN-Foto: Lorelies Christian

Die beiden renommierten Künstler erinnern an Zeiten, als in Kalkar die Sommerwerkstätten der Kunstakademie Düsseldorf stattfanden. An diese Zeiten möchten sie anknüpfen. Sie verweisen auf die Galerien in der Hansestadt mit ihren hochwertigen Ausstellungen und auf das Städtische Museum, das wertvolle Schätze birgt und mit seinen Wechselausstellungen zahlreiche Kunstinteressierte anlockt. Und jetzt locken sie Kunstschaffende in die Kunstakademie Kalkar. Der erste Vorsitzende Prof. Dr. Hockauf ist überzeugt,dass demnächst in Kalkar  „Kunsttätige ihre eigene Kreativität als Schaffenskraft nutzen werden und so aus dem eigenen Werk die Motivation für ihr weiteres Tun gewinnen.“ Zu dieser Überzeugung ist er gelangt, weil „wir verarmen geistig daran, dass unsere ganzen Ideen in Bits und Bites gemessen werden. Die Menschen möchten etwas mit ihren eigenen Händen schaffen und schöpfen daraus Entspannung und Kraft.“
Dabei stellt er klar, dass keine  bestimmte Kunstrichtung favorisiert wird, aber die Angebote zur Malerei, Bildhauerei oder Druckgrafik auf hohem Niveau angelegt sind. Dazu konnten Prof. Dr. Hockauf und H.H. Bottenbruch  18 renommierte Künstler als Dozenten gewinnen, die sowohl als freischaffende Künstler als auch als Lehrbeauftragte tätig sind.
Ein 40-seitiger Katalog stellt die Arbeit, die Workshops und die Dozenten vor. Man muss nicht Kunstkenner sein, um Hochachtung zu bekommen beim Blättern dieser hochwertigen Broschüre. Das Vorwort schreibt Prof. Markus Lüpertz, Rektor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf von 1988 bis 2009, der die Initiative in Kalkar begrüßt und (im persönlichen Gespräch mit „Botti“) in Aussicht stellt, die  Kunstakademie Kalkar  selbst einmal in Augenschein zu nehmen.
Es wird erinnert an Helma Holthausen-Krüll, geboren 1916,    die als Schülerin von Max Clarenbach an der Düsseldorfer Kunstakademie 1936 und 1937 die Sommerresidenz in Kalkar (Haus Sieben Linden) besuchte. Sie hat versprochen, zur Eröffnung am Sonntag, 3. April nach Kalkar zu kommen und am Festakt um 11 Uhr im Rathaus Kalkar teilzunehmen.
Kurse in Malerei bieten an: Friedrich Dickgiesser, Reinhold Braun, Leander Kresse, Arnim Tölke, Benjamin-Novalis Hofmann, Giuseppe Donnaloia, Krishna Prakash Sha, Daniel Zerbst, Joseph Bakir und Fons van Dommelen, der auch mit Kunstschaffenden Skulpturen modelliert. Drucktechnik vermitteln Christel Verhalen, die in Kalkar geboren wurde, H.H. Bottenbruch und H. Rickes. Zu Kunsttherapie und Malerei  gibt es Kurse bei Prof. Dr. Hockauf (und auch in Holz Bildhauerei) und bei H.H. Bottenbruch.  Der beste europäische  Naturfotograf Klaus Tamm wird Seminare anbieten und bereits am Tag der offenen Tür im Beginenhof am 3. April einen Lichtbildervortrag halten. Alle Kurse und weitere Infos unter www.kunstakademie-kalkar.de
Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz ist begeistert, spürt den Impuls, der von der Kunstakademie ausgeht: „Kunst und kulturelle Bildung sind Schlüsselfaktoren für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt“, ist ihre Überzeugung.
Nach drei Jahren Leerstand – von einigen Veranstaltungen abgesehen – sind Richard Masthoff und Willi Krebbers vom Verein Beginenhof sehr glücklich, die Kunstakademie in dem geschichtsträchtigen Haus aus dem 16. Jahrhundert aufzunehmen. „Der Beginenhof ist ein Ort der Begegnung, der nun mit Kunst und Kultur weiter belebt wird“, äußert Masthoff. Die Akademie hätte auch kein attraktiveres Umfeld finden  können. Prof. Dr. Hockauf und auch H.H. Bottenbruch sind überzeugt, dass gerade in diesen Räumen mit hohen verzierten Decken die zeitgenössische Kunst einen ganz besonderen Platz findet. Die Begeisterung von Prof. Dr. Hockauf, der an der Hochschule in Berlin lehrt und ebenso in Essen und Düsseldorf beruflich engagiert ist, klingt so: „Ich bin überzeugt davon, dass die Stadt Kalkar mit ihrem mittelalterlichen Charme Kunstinteressierte aus ganz Deutschland anziehen wird.“

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