KLEVE. Ab dem 18. März rollen sie wieder – mit Beginn der Osterferien geht die Grenzland-Draisine in ihre neunte Saison. „Unser Ziel ist es, in diesem Jahr den 300.000. Fahrgast willkommen zu heißen“, sagt Draisinen-Geschäftsführer Willibrord Haas. Rund 30.000 Gäste müsste man dafür mobilisieren. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen, wenn man die Zahlen betrachtet. Nach dem Rekordjahr 2009 – da zählte man stolze 40.000 Besucher – ging es stetig bergab. In 2015 waren es noch 27.000. Mit neuen Touren und noch mehr Service will man diesem Abwärts-Trend begegnen. Schließlich sind auch Fördermittel der EU geflossen.
Je 30.000 Euro haben die Gemeinden Groebeek, Kranenburg und die Stadt Kleve jüngst investiert – „reine Kapitalaufstockung“, wie Haas betont. Den Betrieb kostendeckend zu gestalten habe höchste Priorität. „Wir haben weiterhin sehr gute Rahmenbedingungen und viele Kooperationspartner“, ist Haas zuversichtlich. Schließlich sei die Draisine eine Attraktion für Touristen und eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität in der gesamten Region. Der Anteil der niederländischen Gäste liegt seit Jahren konstant bei etwa 25 Prozent – hier will man vermehrt werben.
Neu ist in der kommenden Saison die Möglichkeit, eine  „One-Way-Tour“ zu buchen. „Das wurde immer wieder angefragt“, sagt Betriebsleiter Gerd Scholten. „An den Wochenenden wird das nicht klappen, weil die Taktung zu eng ist – aber von montags bis donnerstags besteht grundsätzlich die Möglichkeit“, erklärt Scholten. Stabil geblieben sind die Preise: Erwachsene zahlen in der Woche elf Euro, freitags bis sonntags und an Feiertagen 14 Euro, Kinder ab drei Jahren die Hälfte. Mittwochs ist weiterhin Seniorentag – Fahrgäste über 65 Jahre zahlen 5,50 Euro. Donnerstag ist Familientag – dann zahlen zwei  Erwachsene und zwei Kinder, das dritte Kind fährt gratis. Zur Auswahl stehen wie gehabt zwei Strecken: „Die Ausgiebige“ von Kleve bis Kranenburg (zehn Kilometer) und „Die Grenzenlose“ von Kranenburg nach Groesbeek (5,5 Kilometer). Platz für zwei bis vier Personen bietet die Fahrrad-Draisine, neun bis 14 Ausflügler können auf der Club-Draisine mitradeln.
Auch in 2016 setzen die Toristiker auf eine Reihe von Pauschalangeboten. „Besonders beliebt ist das Bauerngolf in Groesbeek“, weiß Martina Gellert vom Klever Stadtmarketing. Auch das „Draisinen-Feuer“ in Kombination mit einer Bootstour und der „Draisinenspaß“ mit Stadtführung und Mittagessen kommen gut an. Insgesamt locken elf Angebote – vom Kindergeburtstag bis zur Halloweentour am 31. Oktober, mit der die Draisinen-Saison traditionell endet. Neu ist in 2016 die Pauschaltour „Grillen“. Am 24. Juni geht es um 18.30 Uhr los und nach dem geselligen Abend bei Einbruch der Dunkelheit wieder zurück. Tradition hat mittlerweile auch die Einladung der Erstsemester. „Im Schnitt nutzen 50 bis 80 Studenten dieses kostenfreie Angebot“, sagt Gellert.
„Aktuell liegen 4.000 Buchungen vor“, freut sich Scholten auf die bevorstehende Saison, die  inoffiziell schon am Dienstag startet. „Da haben wir 90 Schüler aus Krefeld hier“, freut sich der Betriebsleiter und betont, dass er dafür gern eine Ausnahme macht und die Bahnhöfe schon ein bisschen eher aufschließt.

Vorheriger ArtikelEine bunte Welt, die für alle Menschen groß genug ist
Nächster ArtikelÖffentliche Versammlung zu geplantem Windpark