Bischof besucht Berufskolleg und Mädchenrealschule

Liebfrauen-Schüler begrüßen Bischof Dr. Felix Genn in Geldern

GELDERN. Sein Foto hängt zwar in der Pausenhalle, aber bei seinem Besuch in der Bischöflichen Realschule für Mädchen in Geldern wollten alle Schülerinnen Bischof Dr. Felix Genn persönlich sehen. Entsprechend groß war der Andrang, als der Bischof von den versammelten Schülerinnen begrüßt wurde. Jede Jahrgangsstufe hatte eine Sprecherin auf die kleine Bühne geschickt, um etwas über die Schule zu erzählen. So erfuhr Genn von gelungenen Klassenfahrten, den Tagen der religiösen Orientierung und der „Percussion Klasse“.

Vorbereitungen fürs Musical: Im Gespräch mit drei jungen Darstellerinnern informierte sich Bischof Genn über das Musical „Fabula“, das am Samstag, 5. März, in Geldern uraufgeführt wird. NN-Fotos: Theo Leie
Vorbereitungen fürs Musical: Im Gespräch mit drei jungen Darstellerinnern informierte sich Bischof Genn über das Musical „Fabula“, das am Samstag, 5. März, in Geldern uraufgeführt wird.
NN-Fotos: Theo Leie

Die hatte der Bischof zuvor bei seinem Rundgang durch die Schule kennengelernt. Die jungen Schülerinnen hatten mit zahlreichen Schlaginstrumenten bewiesen, wie viel Rhythmus in ihnen steckt. Ebenfalls zum Besichtigungsprogramm gehörte ein Besuch im Chemieunterricht der 9. Klasse. Interessiert folgte Genn den Versuchen und Erklärungen von Lehrer Manfred Austrup, der gemeinsam mit den Schülerinnen die vielfältigen Eigenschaften des Wassers erforschte. Schon im Vorfeld hatten sich einige Mädchen Gedanken zum Wasser gemacht und mit eindrucksvollen Fototafeln dargestellt, wie wichtig es als Grundstoff des Lebens ist. „Beeindruckend“ fand Bischof Genn die Ausführungen und auch den Bogen, der im Chemieunterricht vom kleinen Wassermolekül hin zur Bedeutung des Wassers für das Leben auf der ganzen Erde geschlagen wurde.
Den Namen Liebfrauenschule tragen in Geldern gleich zwei Schulen: die Realschule für Mädchen und ein Berufskolleg. Dieses hatte der Bischof bei seinem Besuch in Geldern zuerst besucht. Geführt von den beiden Schülern Roderic Zaak und Lena Baumann lernte er unter anderem den Meditationsraum kennen. Dort erarbeiten angehende Pädagogen, wie sie Kindern religiöse Werte vermitteln können. Überhaupt werde in dem Berufskolleg, betonte Schulleiter Bernd van Essen, viel Wert darauf gelegt, dass die Schüler praktische Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben sammeln. Davon überzeugte sich der Bischof auch im ,Pflegeraum‘. Dieser ist unter anderem mit zwei Pflegebetten ausgestattet, an denen die Schüler die richtigen Griff- und Hebetechniken im Umgang mit kranken Menschen lernen. So werden sie etwa auf ein Praktikum im Altenheim vorbereitet. Zudem wird Wert gelegt auf Kreativität: Jedes Jahr führen Schüler ein Musical auf, bei den Proben gewann der Bischof einen ersten Eindruck von den gesanglichen Fähigkeiten der jungen Darsteller.

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Mitten ins Geschehen setzte sich Bischof Felix Genn bei seinem Besuch in der Percussion-Klasse.
Mitten ins Geschehen setzte sich Bischof Felix Genn bei seinem Besuch in der Percussion-Klasse.

In beiden Schulen lobte Bischof Genn das Engagement der Lehrer. Es sei ihm, sagte er, „ein Anliegen, Schulen zu besuchen, die das Bistum unterstützt und begleitet.“ Münster sei mit etwa 38.000 Schülern in diesen Schulen das größte Schulbistum in Deutschland. „Hier kommen sie jeden Tag mit der Grundbotschaft des Evangeliums in Berührung“, sagte Genn vor den Lehrern, „mein Besuch soll auch ein Zeichen des Respektes dafür sein, wie Sie Schülern helfen, auf den richtigen Lebensweg zu kommen. Sie setzen sich ein, das möchte ich auf diese Weise wertschätzen.“
Roderic und Lena, die beide die Jahrgangsstufe 13 besuchen, waren nach der Schulführung begeistert: „Wir hätten nicht gedacht, dass der Bischof so locker und offen ist“, sagte Roderic. „Es ist schön, dass er so interessiert ist und uns viele Fragen gestellt hat“, ergänzte Lena. Beide Schüler hatten nach dem offiziellen Teil noch die Gelegenheit, an einem gemeinsamen Mittagessen in der Schulmensa mit dem Bischof teilzunehmen.

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