In erster Linie um dezentrale Unterbringung bemüht

Ende März soll der alte CAP-Markt in Sevelen für Flüchtlinge bezugsfertig sein

SEVELEN. Eine kurze „Verschnaufpause“, so Bürgermeister Clemens Brüx, hatte der Monat Februar der Gemeinde Issum beschert. Aufgrund einer kurzfristigen Ausnahme von der üblichen Zuweisungspraxis kamen hier in den vergangenen Wochen kaum neue Flüchtlinge an (die NN berichteten) und die Verwaltung konnte mit Hochdruck an der Fertigstellung und Ausstattung neuer Flüchtlingsunterkünfte weiterarbeiten. In der kommenden Woche sollen die Blockhäuser am Koetherdyck in Sevelen bezugsfertig sein. Zwei Duschen- und Küchen-Container für die neue Unterkunft im ehemaligen CAP-Markt sind bereits geliefert worden.

04920916SevelenCAP_InternetFür die Umbauarbeiten im leer­stehenden Supermarkt liegt der Verwaltung mittlerweile das Brandschutzkonzept vor. „Unser Fachbereich arbeitet aktuell die Auflagen ab“, so Brüx. Der CAP-Markt soll nach dem Ratsbeschluss vom November 2015 den „Fehlbedarf an Wohnraum“ in der Gemeinde decken und ankommenden Flüchtlingen kurzfristig, das heißt für wenige Monate, eine erste Unterkunft bieten, bevor sie in bessere Räumlichkeiten umziehen können. Um den Menschen die Zeit in dem wenig wohnlichen Gebäude einigermaßen angenehm zu gestalten, sollen – ähnlich wie in der alten Turnhalle der Käthe-Kollwitz-Schule – durch Trennwände Kabinen für einen abgeschlossenen Schlafbereich mit Bett und Spind entstehen. „Um wenigstens einigermaßen separate Bereiche zu schaffen“, so Brüx. Im vorderen Bereich des Marktes, zum Parkplatz hin, soll ein Aufenthaltsbreich entstehen. Ab Ende März soll die Belegung hier voraussichtlich möglich sein.
Maximal 90 Menschen können dann laut Genehmigung in dem Ladenlokal unterkommen. Brüx: „Aber wir sind sicherlich bestrebt, diese maximal mögliche Zahl nicht auszuschöpfen.“ Abhängig sei dies aber grundsätzlich immer von den kurzfristigen Zuweisungszahlen – ebenso wie die Frage, wer dort unterkommen wird. „Wir sind immer um eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge bemüht, am besten auch gemischt mit Männern, Paaren und Familien“, so Brüx weiter. Doch freie Häuser sind knapp in Issum und seinen Ortsteilen. Brüx: „Wir stoßen deutlich an unsere Grenzen für verfügbaren Wohnraum.“ Nach der „Entlastung“ der vergangenen Monate erwarte er bis Mitte Juni einen Anstieg bei der Zahl der Ankömmlinge in seiner Gemeinde. Finanziell, personell und logistisch sei die Verwaltung „am Limit“, daher glaube er: „Wir werden es dieses Jahr nicht schaffen, so viele Menschen wie 2015 hier aufzunehmen.“
Als nächstes Bauprojekt steht die Erweiterung der Gemeinschaftsunterkunft in der Lindenau in Issum auf dem Plan. Brüx: „Wir hoffen, dass wir Ende 2016 mit dem Anbau dort beginnen können.“ Aktuell wohnen 269 Flüchtlinge im Issumer Gemeindegebiet: in der Unterkunft im Lindenau, in vier gemeindeeigenen Häusern, in verschiedenen Privatwohnungen und in der alten Turnhalle in Sevelen.
„Gut im Rennen“ sind die Handwerker beim Aufbau der der Blockhäuser am Koetherdyck. Hier könnten in der kommenden Woche die ersten von bis zu 48 Flüchtlingen einziehen. Umfassende Infos zum Thema „Flüchtlinge und Asyl in Issum“ hat die Internetseite der Gemeinde: www.issum.de.

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