Die Aussicht auf die 21. Stringtime NiederRhein lässt sie alle strahlen: Professor Gotthard Popp (vorne), Tonnie Kuijpers (Kloster Roepan), Marlies Fleuren (KulTOURbühne Goch), Klavierbauer Georg Neinhuis, Mike Urban vom Förderverein Kloster Graefenthal, Andreas Lamers (Volksbank an der Niers) und Hermann-Josef Kleinen, Leiter der KulTOURbühne (vl). NN-Foto: CDS

GOCH. In ihre 21. Ausgabe geht die Stringtime NiederRhein in diesem Jahr. Vom 19. bis zum 27. März – in den Osterferien – findet die international renommierte Streicherakademie für junge Nachwuchstalente aus Deutschland, Polen und den Niederlanden einmal mehr in Goch statt.

„Wir haben einen ungeheuren Zulauf“, erzählt der künstlerische Leiter, Professor Gotthard Popp und bedauert gleichzeitig, dass etlichen interessierten Kindern und Jugendlichen abgesagt werden musste. 49 Teilnehmer können sich allerdings über einen der begehrten Plätze freuen. Sie werden mit Dozenten aus ihren Heimatländern proben. Neu im Team ist die Niederländerin Theodora Geraets. Sie ist eine gefeierte Violinistin und Dozentin am Königlichen Konservatorium in Den Haag.

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Die Proben dürfen – nach Absprache mit den Dozenten – besucht werden; die Hauskonzerte am Ende eines Probentages finden ab 17.30 Uhr im Kastell statt. Auch hier ist Publikum herzlich willkommen.
Beim Abschlusskonzert musizieren dann alle Kinder und Jugendlichen auf der großen Kastell-Bühne. „Es ist für die Kinder immer fantastisch, in einen Saal mit viel Publikum zu gehen“, weiß Professor Popp aus Erfahrung zu berichten, „so können sie sich vorstellen ,dies könnte einmal mein Beruf werden‘. Untergebracht sind die jungen Musiker bei Gastfamilien; es werden auch noch weitere gesucht. Wer sich bewerben möchte, findet Informationen auf www.stringtime-niederrhein.de. Zwei Dozenten und ihre Schüler werden wieder die Evangelische Integrative Kindertagesstätte Niersstraße besuchen; den Kindern werden die Instrumente vorgestellt und sie werden spielerisch an die Musik herangeführt.

[quote_center]„Kultur ist der Schlüssel
zum Verständnis für andere Menschen.“
Dr. Stephan Mann, Direktor des Museums Goch[/quote_center]

Hermann-Josef Kleinen, Leiter der KulTOURbühne Goch, unter deren Federführung das Projekt durchgeführt wird, freut sich, dass mit dem Kloster Roepan in Ottersum/Niederlande als Partner ein neuer Veranstaltungsort zur Verfügung steht und der Mozart(K)ring Gelre-Nieder-rhein ebenfalls mit ins Boot geholt werden konnte. Letzterer ist eine Gemeinschaft von rund 500 Musikfreunden, die sich der Musik Mozarts verschrieben haben. Sie organisieren Konzerte und bieten jungen Musikern aus den Niederlanden und Deutschland ein Podium.

Das Eröffnungskonzert der Stringtime NiederRhein wird am Samstag, 19. März, um 17 Uhr, im Kastell erklingen. Dem schließen sich am Gründonnerstag, 24. März, ab 19 Uhr, das Solistenkonzert in der Pfarrkirche St. Petrus in Hommersum, am Karfreitag, 25. März, 19 Uhr, das Kammerkonzert im Kloster Roepan und am Ostersonntag, 27. März, 14 Uhr, das Abschlusskonzert wiederum im Kastell an. Der Eintritt für das Eröffnungskonzert beträgt zehn/ermäßigt fünf Euro. Bei den anderen Konzerten wird um Spenden gebeten. Für Hommersum gibt es ein Kontingent von Einlasskarten, weil der Platz in der Pfarrkirche begrenzt ist. Dieses Problem dürfte es im Kloster Roepan nicht geben, wie Besitzer Tonnie Kuijpers betont; auch wenn  hierfür ebenfalls Einlasskarten ausgegeben werden. Das Kloster hat eine wechselvolle Geschichte als Konvent, Pensionat und Heimstatt für Hausbesetzer hinter sich. 1990 kauften es Kuijpers und seine Frau; seitdem sind sie mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Im Kloster Roepan finden seit 2004 verschiedene Festivals und Konzerte statt. Alle Karten gibt es ab sofort bei der KulTOURbühne (Rathaus, Markt 2, Telefon 02823/320-202).

Mike Urban vom Förderverein Kloster Graefenthal – wo dieses Mal kein Konzert stattfindet – betont, dass man auch weiterhin ein Freund und Förderer der Stringtime NiederRhein sei: „Der Förderverein ist immer froh, wenn er ein so hochwertiges Programm in sein Jahresprogramm integrieren kann; wir stehen im stand-by, wir sind nächstes Jahr wieder dabei und unterstützen die Stringtime, wenn wir gebraucht werden.“
Museumsdirektor Dr. Stephan Mann unterstreicht, wie wichtig Kultur und damit auch das Projekt Stringtime NiederRhein ist: „Das ist keine Selbstbefriedigung, die wir hier praktizieren, Kultur verbindet! Die Kommunen müssen sich der Herausforderung stellen und die Menschen in der Grenzregion zusammenbringen. Kultur ist der Schlüssel zum Verständnis für andere Menschen.“

Solch ein Projekt kann nur mit Partnern gelingen, die es unterstützen; dies sind, neben den bereits genannten, die Volksbank an der Niers, die Stadtwerke Goch, das deutsch-polnische Jugendwerk, die Euregio Rhein-Waal, sowie der Kulturraum Niederrhein. Ein großer Dank der Stringtime NiederRhein gilt Georg Neinhuis aus Kalkar-Appeldorn. Von Anfang an hat der Klavierbauer das Projekt unterstützt, indem er seine Instrumente für die Akademiearbeit zur Verfügung stellt.

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