XANTEN. Der Ruf nach mehr Polizeipräsenz ist groß, doch wenn eine  Wache nachts nicht mehr besetzt werden soll, gibt es ebenfalls einen Aufschrei in der Bevölkerung. Fest steht, dass vorhandenes Personal sich nun mal nicht doppelt schlagen kann und der Landrat Dr. Müller als Dienstherr eine Entscheidung treffen muss.

Die Wache in Xanten bleibt tagsüber wie gewohnt besetzt. NN-Foto: Theo Leie
Die Wache in Xanten bleibt tagsüber wie gewohnt besetzt. NN-Foto: Theo Leie

Zur geplanten Nicht-Besetzung der Xantener Wache zwischen 22 Uhr und 5 Uhr morgens äußert Polizeipressesprecherin Sabine Vetter:  „Den Bürgern geht nichts verloren.  Der Streifenwagen bleibt weiterhin im Gebiet Xanten, Sonsbeck, Alpen im Einsatz. Jeder, der die 110 wählt, ist mit der Leitstelle verbunden, die sofort den Einsatz des Streifenwagens veranlassen kann. Wer nachts die Wache in Xanten aufsucht, kann über die Rufumleitung von dort Kontakt zu den Diensthabenden der Wache in Kamp-Lintfort aufnehmen und bekommt Hilfe.“
Die Änderung der Öffnungszeiten hat sich in vielen anderen Orten schon seit Jahren bewährt: In Alpen und Sonsbeck gibt es keine Wache, in Rheinberg ist sie ebenfalls nachts nicht besetzt.
Bevor die Änderung auch für Xanten gelten soll, haben sich die Verantwortlichen die Zahlen angeschaut, wie häufig der Service der Polizei in Anspruch genommen wurde: Vom 17.  August bis zum 13. September 2015 nahmen die Beamten nachts lediglich zwei Anzeigen auf. Zehn Bürger wollten in dieser Zeit Auskünfte, zwei holten „Verwahrstücke“ ab und 27 Hinweise führten zu Einsätzen. „Mir ist lieber, die Bürger wählen direkt die 110, weil wir dann schneller reagieren können“, fordert Sabine Vetter auf, der Polizei Auffälligkeiten per Handy oder Telefon zu melden.
Zur Umsetzung der Planung sind zuvor einige Umbau-Arbeiten notwendig, um die technischen Voraussetzungen zu schaffen, damit Bürger an der Wache Xanten  nachts Kontakt zu diensthabenden Polizisten in Kamp-Lintfort aufnehmen können. Noch in diesem Jahr soll ein sechsmonatiger Problelauf Erkenntnisse bringen. „Ich bin überzeugt, dass die Bürger keinen Unterschied feststellen werden. Im Gegenteil, die meisten werden begrüßen, wenn wir durch Personalumverteilung einen Streienwagen mehr einsetzen können.“ ist Sabine Vetter überzeugt.

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