GINDERICH. Die Gindericher wissen Bescheid, wenn von „UNO“ die Rede ist: So nennt sich der Arbeitskreis „Unsere Neue Orgel“, der bereits seit dem Jahr 2008 aktiv ist, damit die Wallfahrtskirche eine neue Orgel erhält.

Orgelbauer Oliver Schulte bei der Intonation. NN-Foto: Lorelies Christian
Orgelbauer Oliver Schulte bei der Intonation.
NN-Foto: Lorelies Christian

 

Marie-Therese Bauer vom Arbeitskreis erinnert sich: „Im Jahr 2005 zur Renovierung unserer Kirche bestätigten drei Gutachter, dass die Rückseite der Orgel verschimmelt wäre und das Instrument klapperte, als ob ein Schlagzeuger in der Orgel säße.  Der Kirchenvorstand beschloss dann 2006, dass eine neue Orgel angeschafft werden müsse. Ein Wermutstropfen allerdings ist, dass das Bistum keine Zuschüsse dazu gibt und das Geld aus Eigenmitteln aufgebracht werden muss.“ Trotzdem waren Vertreter aus dem Kirchenvorstand, dem Gemeinderat und Kirchenchor und weitere Interessierte hoch motiviert, Geld zu sammeln und gründeten den Arbeitskreis „UNO“. Von der Idee einer Neuanschaffung verabschiedete sich dieser Kreis jedoch, als feststand, dass eine geeignete Orgel zwischen 220.000  und 300.000 Euro kosten sollte. Heinz Janßen aus dem Kirchenvorstand nahm Kontakte zu Orgelsachverständigen auf und der gebürtige Gindericher Otto Krämer (jetzt Organist in  Straelen) vermittelte Gespräche zum Orgelbauer Oliver Schulte, ein Experte für gebrauchte englische Orgeln. 2012 fiel dann die Entscheidung, eine Conacher-Orgel aus dem Jahr 1890 aus Liverpool zu restaurieren und in die Gindericher Wallfahrtskirche einzubauen.
„UNO“ war sehr erfinderisch beim Spenden-Sammeln. Marie-Therese Bauer zählt auf: „„Wir erhielten viele Einzelspenden und hatten bis 2012 schon 85.000 Euro zusammen. Darüber hinaus gab es Sport- und Spielfeste, Kabarettabende und Konzerte sowie ein Kuhfladenroulette zugunsten der Orgel, wir verkaufen einen fruchtigen Likör – diese „Orgelbeere“ erfeut sich großer Beliebtheit. Wir boten unsere alte Orgel in Einzelteilen an, weil sie als Instrument nicht mehr zu veräußern war und konnten auch Orgelpfeifen-Paten gewinnen – so dass wir nun die erforderlichen 130.000 Euro zusammengetragen haben.“
Auch Pfarrer Dietmar Heshe ist begeistert von der Spendenfreudigkeit der Kirchengemeinde. Zur Zeit bauen Oliver Schulte und Sonja Füßmann das Königsinstrument ein. Schulte schwärmt: „Die Orgel passt klanglich, architektonisch und technisch ,saugend‘ hier rein. Sie wird zum Augen- und Ohrenschmaus.“
Vom Klang der 948 Pfeifen in 20 Registern können sich Musikliebhaber bei der Orgelweihe am Samstag, 12. März im Festgottesdienst um 17 Uhr überzeugen.

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