VHS als „Zentrum für politische Bildung“ gefragt

Die VHS Kleve hat das neue Programm für das erste Halbjahr 2016 vorgestellt.

KLEVERLAND. Mit einem kabarettistischen Höhepunkt eröffnet die VHS Kleve das neue Semester. Am Freitag, 29. Januar, 20 Uhr, ist Heinz van de Linde im Vortragssaal der VHS zu Gast mit seinem Programm „Hüsch zu Ehren“ (Eintritt frei). Es folgen 364 Kurse, Seminare, Workshops, Vorträge und Exkursionen in und um Kleve sowie an den Standorten Emmerich, Kalkar, Rees, Bedburg-Hau und Kranenburg.

Im Fachbereich 1 (Mensch, Gesellschaft, Politik) zeigt sich laut Fachbereichsleiter Thomas Ruffmann, dass die VHS „ein Zentrum für politische Bildung ist. Daher ist auch das Thema für Flüchtlinge für uns sehr wichtig.“ Mit „Vom Weggehen und Ankommen“ ist dies überschrieben. So habe man die Schulung Integrationslotsen bereits zweimal mit großem Erfolg durchgeführt, am Dienstag, 19. Januar, startet nun die dritte Auflage. Auch in einer Einzelveranstaltung wird das Thema Flucht aufgegriffen: In Zusammenarbeit mit der Köber-Stiftung holt die VHS den Autor und Filmemacher Michael Richter am 2. März nach Kleve, der sein neues Buch „Fluchtpunkt Europa – unsere humanitäre Verantwortung“ vorstellt.

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Im Fachbereich 2 (Kommunikation, Persönlichkeit) finden sich zum Thema Kommunikation vor allem berufliche Angebote in Form von Kompakt- und Tagesseminaren. Zwei neue Veranstaltungen sind „Das Mitarbeitergespräch als Chance“ am 27. Februar sowie – neben der Gehirngymnastik – die „Kreative Gedächtnisstunde“. Auch im Fachbereich 2 wird das Thema „Vom Weggehen und Ankommen“ aufgegriffen, etwa mit einem Elternseminar für Kinder aus mehrsprachigen Familien. Neu ist das Angebot „Bärenkraft und Flüsterkind“, in dem es um die (Körper-)Sprache von Kleinkindern geht. Viele bewährte und beliebte Veranstaltungen finden sich im Fachbereich 3 (Kunst, Kultur). Zum Aspekt der kulturellen Bildung gibt es im zweiwöchigen Rhythmus offene Schnupper-Ateliers sowie zwei Tagesworkshops in der Dorfschreinerei in Kranenburg-Mehr. Eine Veränderung im Themenschwerpunkt gibt es laut Thomas Ruffmann in Sachen Fotografie: „Die künstlerische Fotografie rückt wieder mehr in den Vordergrund, nicht nur die digitale Bildbearbeitung.“

[quote_box_left]Beratung
Wichtig ist – gerade im Sprachbereich – die richtige Beratung. „Die Leute müssen sich einstufen lassen, um zu erfahren, welches Niveau in den Kursen passt“, erläutert Renate Schmitz.
Daher bietet die VHS Kleve vor Semesterbeginn drei Beratungstage an drei Standorten an:
Kleve am Donnerstag, 21. Januar, 10 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr, VHS-Haus, Hagsche Poort 22.
Emmerich am Mittwoch, 20. Januar, 17 bis 18.30 Uhr, Foyer des PAN, Agnetenstraße 2.
Rees am Mittwoch, 20. Januar, 17 bis 18.30 Uhr, VHS-Räume im Bürgerhaus, Markt 1a.
Weitere Informationen gibt es unter www.vhs-kleve.de und per e-Mail an vhs@kleve.de sowie Telefon 02821/72310.[/quote_box_left]Die „Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“ (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR) steht im Mittelpunkt eines Seminares in Rees im Fachbereich 4 (Entspannung, Gymnastik). Dazu gibt es neben Kursen auch Kompaktseminare, etwa ein „Bewegnter Entspannungstag“ am 23. Januar. „Wir haben wieder viele interessante Exkursionen im Angebot“, verspricht Willi Holtermann für den Fachbereich 5 (Natur, Umwelt, Technik). Eine Beamer-Schau entführt die Teilnehmer zu den „Gartenparadiesen in Schottland“.

Zwei Betriebsbesichtigungen stehen im Fachbereich 6 (Wirtschaft, Beruf, Datenverarbeitung) im neuen VHS-Programm. Neben dem Emmericher Containerhafen wird auch die Nieder­rhein-Destille in Emmerich-Dornick besucht. „Ein großer Bereich ist auch hier die berufliche Bildung“, sagt Willi Holtermann. „Dazu zählen immer noch PC-Kurse – zwar weniger, dafür aber mit hohem Anspruch und als Baukastensystem.“ Die Seminarinhalte werden spezifischer, umfassen zunehmend fortgeschrittene Funktionen. Einen Versuch startet die VHS mit Kompaktseminaren zu PC-Grundlagen für Senioren, die jeweils an einem Tag oder Vormittag stattfinden. „Gut angenommen wird auch unsere Beratung zur beruflichen Entwicklung“, sagt Holtermann.

Rund 16.000 Unterrichtsstunden umfassen die Veranstaltungen der VHS im kommenden Semester – etwa die Hälfte entfällt auf den Fachbereich 7 (Fremdsprachen), „und davon rund 4.000 Stunden auf den Deutschunterricht“, berichtet Fachbereichsleiterin Renate Schmitz. Allerdings müsse die VHS angesichts sinkender Teilnehmerzahlen flexibler werden, „denn die Zeitfenster unserer Teilnehmer haben sich merklich verschoben“. In den Deutschkursen finden sich vermehrt Asyl-Gestattete. Neu ist ein Integrationskursus mit Alphabetisierung. Ein Höhepunkt ist laut Schmitz die „Mille Nuits“, ein Jazz-Abend mit dem Marie-Séférian-Quartett am 8. April auf dem Meyerhof.

„Eine besondere Veranstaltung haben wir zum Semesterabschluss“, verspricht VHS-Leiter Alf-Thorsten Hausmann. Am 24. Juni feiert die Musikalische Sommernacht ihr 25. Jubiläum mit 15 verschiedenen Musik- und Tanzangeboten im Forstgarten.

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