Die Guillotine hat schon ganze Arbeit geleistet! Die „Scheiterhaufen“ für die Frau am Pranger ist vorbereitet und im Hintergrund muss sich das Opfer des irren Psychokillers aus den „Saw“-Filmen selber die Hand abschneiden. NN-Foto: CDS

UEDEM. Am Anfang war es nur ein umgedrehter Besen mit Mantel und einer Maske aus Pappmaché – doch dann hatten Helga Krause und Moni Kaus „Blut geleckt“. Inzwischen verwandeln die beiden Freundinnen zum dritten Mal das harmlose Haus auf der Heinrich-Tillmann-Straße in ein schauriges Halloween-Horrorkabinett!

Einfallsreicher Gruselspaß, mit viel Liebe zu ausgefeilten Details, das ist seit einigen Jahren das Hobby der beiden Frauen. „Wir sind beide handwerklich geschickt“, erzählt Moni Kaus; und: „Wir haben lieber die Stichsäge als die Stricknadeln in der Hand“, stimmt ihr Helga Krause zu. Was dann dabei herauskommt, wenn mit Säge, Akkuschrauber, jeder Menge roter Farbe, Modellier- und Spachtelmasse gearbeitet wird, das können die Besucher am  31. Oktober, dem „Halloween“-Tag, bewundern. Mit Einbruch der Dunkelheit leuchtet es geheimnisvoll in Garten und Garage und Knochenmann „Henry“ begrüßt die Gruselfans mit breitem Grinsen. Lichteffekte und Nebelmaschine sorgen für eine ganz besonders „gruselige“ Atmosphäre.

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„Jeder, der möchte, darf vorbeikommen und sich unsere Dekoration anschauen“, laden sie andere Halloween-Begeisterte ein; später am Abend feiern sie dann mit Freunden und Nachbarn eine private Halloween-Party. Im vergangenen Jahr hatten die beiden Frauen für die kleinen Besucher das Märchen von „Hänsel und Gretel“ liebevoll in Szene gesetzt, komplett mit Hexenhaus, Backofen und Käfig. Das Märchen dieses Jahres ist noch geheim – erst heute Abend wird es der Öffentlichkeit vorgeführt. Soviel sei verraten: Es steckt jede Menge Arbeit in der Umsetzung. Arbeit, die sich Moni Kaus und Helga Krause aber gerne machen. Dafür sammeln sie im Vorfeld jede Menge Material – Holzabfälle, alte Kleider und vieles mehr. Verwendung findet sich für alles! Außerdem stecken sie pro Monat je zehn Euro ins Sparschwein, damit auch kleinere Anschaffungen getätigt werden können. So eine war „Henry“. „Das ist ein richtiges Arztskelett“, erzählt Moni Kaus, „der kommt auch über Nacht wieder ins Haus, der war einfach zu teuer, um ihn draußen zu lassen.“ Denn in diesem Jahr wird ihre Dekoration noch bis zum Montag zu sehen sein.

Gruppenbild mit Geistern! Moni Kaus und Helga Krause haben aber noch viel, viel mehr vorbereitet. NN-Foto: CDS
Gruppenbild mit Geistern! Moni Kaus und Helga Krause haben aber noch viel, viel mehr vorbereitet. NN-Foto: CDS

In die heiße Bastelphase geht es zirka vier Wochen vor Halloween. „Wir haben in diesem Jahr einiges erweitert, das Mittelalter, die Szenen aus den „Saw“-Filmen und neu dabei ist die Guillotine“,, erzählen sie. Die ist natürlich komplett ausgestattet mit enthaupteter Leiche und Köpfen im Sammelkorb. Wer nun aber glaubt, dass die beiden absolute Horror-Fans sind, der liegt meilenweit daneben. „Ich würde mir keinen ,Saw‘-Film bis zu Ende anschauen“, lacht Helga Krause, „das ist nichts für mich.“ Ihre Anregungen holen sie sich aber schon  aus den Trailern zu Horror-Filmen. Die Mühe lohnt sich allemal; im letzten Jahr kam ein Ehepaar mit dem Fahrrad eigens aus Kessel, um sich den „Spuk“ anzuschauen. „Anfangs wurden wir noch ein bisschen belächelt“, erinnert sich Moni Kaus, „aber das hat sich inzwischen geändert.“ Und so heißt es heute Abend wieder ein „Ort der Schreckens – Betreten auf eigene Gefahr“!

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