„NRW rockt immer gut“

Interview mit Comedian Markus Krebs – NN verlosen jeweils 3 x 2 Tickets für Grefrath und für Kleve

NIEDERRHEIN. Er ist ein Kind des Ruhrpotts – das verrät schon seine Mütze. Ein Kumpeltyp, einer, der sein Publikum mag und gerne mit ihm spricht. „Ein bisschen Anarchie” nennt Markus Krebs diese Momente. Mit seinem Programm „Hocker-Rocker” gastiert der Comedian am Freitag, 30. Oktober, in Grefrath und am Sonntag, 13. Dezember, in Kleve, jeweils ab 20 Uhr. Über seinen Weg auf die Comedy-Bühnen Deutschlands, über Vorbilder und Vorlagen spricht er im NN-Interview.

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Die Markenzeichen von Markus Krebs sind Ruhrpott-Mütze, die Sonnenbrille – und sein Hocker. Foto: S2 Management
Die Markenzeichen von Markus Krebs sind Ruhrpott-Mütze, die Sonnenbrille – und sein Hocker.
Foto: S2 Management

Herr Krebs, vom stellvertretenden Baumarktleiter und Kneipenwirt zum Stand-up-Comedian – wie konnte das passieren?
Markus Krebs: Durch Zufall. Mein Bruder hatte Ende 2008 in Dinslaken den niederrheinischen Comedy-Preis ausgerufen. Ich sollte die Kasse machen. Einer der Künstler war ausgefallen. So sprang ich auf der Bühne ein, kam eine Runde weiter und gewann das Ding. Dann 2011 der RTL Comedy Grand Prix, den ich gewonnen habe, und so ging‘s dann weiter.

Haben Sie Vorbilder in Sachen Comedy und Kabarett?
Krebs: Vorbild ist vielleicht ein bisschen viel, aber ich find‘ Fips Asmussen schon gut. Der stellt sich hin, haut Witze raus – und alles lacht. Jürgen von der Lippe hat mich aber noch mehr geprägt. Oder Mike Krüger. Die machen allerdings viele Sachen über die Musik – das klappt bei mir nicht.

[quote_box_left] Karten gewinnen

Markus Krebs mit „Hocker-Rocker” am Freitag, 30. Oktober, 20 Uhr, in der Albert-Mooren-Halle, Niedertor 8, in Grefrath und am Sonntag, 13. Dezember, 20 Uhr, in der Stadthalle, Lohstätte 7, in Kleve.

Karten im Vorverkauf bei den Niederrhein Nachrichten, Marktweg 40c, in Geldern, Telefon 02831/977700, und Hagsche Straße 45, in Kleve, Telefon 02821/4008020.

Die NN verlosen für beide Veranstaltungen jeweils 3 x 2 Karten. Einfach eine Postkarten mit Name, Anschrift, Telefonnummer und dem Stichwort „Markus Krebs” plus Veranstaltungsort schicken an die Niederrhein Nachrichten, Marktweg 40c, in Geldern, und Hagsche Straße 45, in Kleve. Einsendeschluss ist der 9. Oktober. Die Gewinner werden auf nno.de veröffentlicht.

[/quote_box_left]Sie haben Ende 2011 den „Comedy Grand Prix” von RTL gewonnen. Haben Sie sich inzwischen an das Leben als Comedian gewöhnt?
Krebs: Ich möchte nix anderes mehr machen. Das mit der Comedy, das ist es jetzt. Ist doch super, sich den ganzen Tag was Lustiges auszudenken. Ich schlaf‘ abends mit lustigen Gedanken ein und wach‘ morgens mit lustigen Einfälle auf. Dann setz‘ ich mich hin, schreib‘ das auf und gut ist. Was anderes kann ich mir derzeit nicht mehr vorstellen.

Wann haben Sie sich entschieden, einen Hocker auf die Bühne zu holen und so zum „Hocker-Rocker” zu werden?
Krebs: So wie ich zufällig zum Comedian geworden bin, bin ich auch zufällig an meine Markenzeichen gekommen. Die Sonnenbrille trage ich, weil ich damals wegen einer Mumpserkrankung auf dem rechten Auge stark geschielt habe. Die Brille alleine sah blöd aus, deswegen habe ich mir beim ersten Auftritt die Ruhrpott-Mütze dazu übergezogen. Dann habe ich beim ersten Auftritt aber so sehr mit dem Knie gewackelt, dass ich mir gesagt habe: Nächstes Mal setz ich mich einfach auf einen Hocker. Inzwischen stehe ich auch viel auf und bewege mich auf der Bühne. Aber der Hocker ist Kult.

Woher nehmen Sie die Ideen für die Nummern in Ihrem Programm? Sind es auch Einblicke in Ihren Alltag, in Ihr Leben?
Krebs: Ich denke einfach ziemlich panne. Und: Ich höre gut zu. Vieles bekomme ich mit, wenn ich unterwegs bin, im Zug oder in der Kneipe. Da höre ich dann Sätze wie: „Du bist einer der meisten Menschen, die ich kenne.” Ehrlich, das hat einer so gesagt. Manchmal drehe ich auch eine Situation einfach um, und dann wird‘s komisch. Mir fällt jeden Tag was Neues ein. Ansonsten wird auch viel aus der Hüfte geschossen.Es gibt an so einem Abend ja immer spontane Interaktion mit dem Publikum. Jeder Abend verläuft anders. Und von jeder Show nehme ich wieder neue Gags für die Nächste mit. Ich schreibe ja während des Abends alles auf. Auch die Witze, die ich dadurch vergessen habe zu erzählen.

Welche Themen greifen Sie in „Hocker-Rocker” im Speziellen auf?
Krebs: Da gibt‘s eine richtige Geschichte: Es geht um eine Kegeltour zur Reeperbahn. Diese Tour haben wir wirklich gemacht. Unterwegs habe ich alle Leute verloren. Erst am Bus haben wir uns am Ende wieder gefunden. Das war witzig! Aber es gibt auch wieder Neues vom „Vollpfosten”.

Sie sind bekennender Fan des MSV Duisburg. Finden Sie noch die Zeit, ins Stadion zu gehen?
Krebs: Ich durfte ja mal mit der Mannschaft vor dem Spiel auf den Platz. Das war klasse. Ich würde den Verein unheimliche gern mehr unterstützen. Aber ich habe kaum Zeit. Kürzlich bin ich bei den Fußball-Damen in der Pause für zehn Minuten aufgetreten.

Sie sind schon einmal in Kleve aufgetreten, unmittelbar nach dem „Comedy Grand Prix”. Wie haben Sie das Publikum hier erlebt?
Krebs: Es gibt Gegenden, wo die Leute etwas ruhiger sind. Aber: NRW rockt immer gut.

Vor Kleve geht es unter anderem nach Grefrath. Was fällt Ihnen dazu ein?
Krebs: Eigentlich ist das ja alles eine einzige große Stadt, die nur durch den Fußball getrennt ist. Es gibt schöne Ecken, es gibt weniger schöne Ecken, aber überall versteht man sich.

Worauf dürfen sich die Zuschauer freuen?
Krebs: Darauf, dass ich auch mal mit dem Publikum spreche. Das ist so’n bisschen Anarchie. Da weiß ich nie, was passiert. Oder mir fällt zwischendurch noch wieder ein Schwank ein, den ich erzählen muss, bevor ich dann wieder zum eigentlichen Programm zurückkomme. Aber wir werden uns da schon einen schönen, gemütlichen Abend machen.

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