Stichwahl in Geldern mit Ulrich Janssen und Sven Kaiser

Geldern. Die Bürgermeisterwahl in Geldern geht in die Verlängerung. Amtsinhaber Ulrich Janssen und CDU-Kandidat Sven Kaiser müssen am 27. September in die Stichwahl. Ulrich Janssen erreichte 35,74 Prozent der Stimmen, Sven Kaiser 32,67 Prozent. Der gemeinsame Kandidat der SPD, Grünen, Linken und Piraten, Jörg Grahl, kam auf 23,20 Prozent, die parteilose Bewerberin Hanneke Hellmann auf 8,39 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,87 Prozent.

Ein strahlender Sven Kaiser nach der Bekanntgabe des Endergebnisses: "Für mich ist das ein Super-Ergebnis." NN-Fotos: Andrea Kempkens
Ein strahlender Sven Kaiser nach der Bekanntgabe des Endergebnisses: “Für mich ist das ein Super-Ergebnis.” NN-Fotos: Andrea Kempkens

Applaus brandete im Bürgerforum auf, als um 19.41 Uhr alle 25 Gelderner Stimmbezirke ausgezählt waren: Bürgermeister Ulrich Janssen und CDU-Kandidat Sven Kaiser nahmen Glückwünsche ihrer Anhänger, Familie und Freunde entgegen. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden”, sagte Sven Kaiser kurz nach der Bekanntgabe des Endergebnisses. „Ich hätte gedacht, dass es enger wird.” Die Zeit bis zum 27. September werde er jetzt nutzen, um die Menschen von seinen Ideen für Geldern zu überzeugen und sie zu mobilisieren, zur Stichwahl zu gehen. „Gleich morgen werden wir uns zusammensetzen und überlegen, wie wir das schaffen können.”

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Auch Ulrich Janssen hofft am 27. September auf eine Wahlbeteiligung von „mindestens 50 Prozent”. „Die Wahlbeteiligung wird wichtig sein”, betonte er. Über sein Abschneiden zeigte er sich glücklich. „Die erste Halbzeit ist geschafft. Natürlich freue ich mich, mit einem 2:1-Vorsprung in die zweite Hälfte gehen zu können.” Er ist sich sicher, dass die Stichwahl spannend wird, und freut sich auf weitere 14 Tage Wahlkampf, der zwar anstrengend, aber auch „die Zeit der Kreativität” ist.

Amtsinhaber Ulrich Janssen nimmt Glückwünsche entgegen.
Amtsinhaber Ulrich Janssen nimmt Glückwünsche entgegen.

Ein „wenig enttäuscht” zeigte sich Jörg Grahl von seinem Ergebnis. „Ich hatte gehofft, in die Stichwahl zu kommen. Dass das jetzt nicht geklappt hat, macht mich schon ein bisschen traurig.” Der Konflikt zwischen der CDU und Janssen hätte für die konservativen Lager zu einer überaus hohen Mobilisierung der Wähler geführt. „Diese Mobilisierung ist an mir leider vorbei gezogen.” Zudem hätte auch Hanneke Hellmann ihm Stimmen abgezogen. Der Wahlkampf hätte sich für ihn dennoch gelohnt, „ich habe sehr viel über Kommunalpolitik gelernt”. Besonders die Auseinandersetzung mit seinem Mitbewerber Sven Kaiser habe ihn positiv berührt. „Wir haben viele gemeinsame Ansichten, haben uns bis zum letzten Tag ausgetauscht und einen fairen Wahlkampf geführt. Sven Kaiser hat einfach Charakter.”

„Mir geht es gut, ich habe alles gegeben”, resümierte Hanneke Hellmann, auch wenn sie zugab, dass sie gerne ein zweistelliges Ergebnis erreicht hätte. „Schade, dass meine Themen wie die Gesamtschule und eine neue Form der Jugendarbeit nicht so zum Tragen gekommen sind wie ich gehofft hatte.” Der Wahlkampf habe ihr viel Spaß gemacht, sie dankte ihren Wählern für die Unterstützung.

Gespannt wurden die Ergebnisse aus den Stimmbezirken im Bürgerforum verfolgt.
Gespannt wurden die Ergebnisse aus den Stimmbezirken im Bürgerforum verfolgt.

 

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