„Ich bin allein im Wald“

Das Forstamt Kleve und die Stadt Geldern luden zu Waldjugendspielen ein

WALBECK. Zu den Waldjugendspielen 2015 hatten das Forstamt Kleve und die Stadt Geldern die vierten Klassen der Gelderner Grundschulen in den Walbecker Grenzwald eingeladen. Hier galt es, einen Waldparcours, bestehend aus zwölf Stationen, zu absolvieren.

An einer der Stationen bei den Waldjugendspielen ging es um‘s Ertasten. NN-Fotos: Marjana Križnik
An einer der Stationen bei den Waldjugendspielen ging es um‘s Ertasten.
NN-Fotos: Marjana Križnik

„Wenn ihr wieder ankommen wollt, müsst ihr gut zuhören.”: Am Startpunkt des Waldparcours erklärt Förster Andreas Thoneick jeder der Schüler-Gruppen den Parcours und gibt ihnen Arbeitsblätter an die Hand und bevor es heißt: „Ich bin allein im Wald.” Es gilt, auf diejenigen Bäume zu achten, an denen rote Pfeile hängen. Also: In Pfeilrichtung laufen und: „Immer, wenn eine Zahl am Baum hängt, müsst ihr eine Aufgabe machen”, erklärt der Förster. Die Laufstationen und Übungen sollen die Kinder dazu anleiten, eigene Erfahrungen und Beobachtungen in ihrem natürlichen Umfeld zu machen. In kleinen Gruppen aus vier bis fünf Schülern bewältigen die Kinder die Stationen. „Das ist eine Kastanie! Das hab‘ ich an den Blättern”, tönt es kurz darauf aufgeregt aus dem Wald. Ein Schülergrüppchen der Franziskusschule ist an einer der Stationen angelangt: An dieser gilt es, gekennzeichnete Bäume den korrekten Abbildungen auf dem Arbeitsblatt zuzuordnen. „Das ist ein Nadelbaum. Kiefer ist das”, kommt es kurz drauf wie aus der Pistole geschossen. Man merkt: Die Schüler wissen sehr gut Bescheid. Im Sachunterricht hatten sie sich davor mit dem Thema Wald beschäftigt. Dann wird‘s kniffelig: Ist das eine Eiche oder eine Roteiche? „Nein, das ist nicht die Roteiche! Die hat doch spitze Blätter,” legt sich einer der Schüler bestimmt fest. Und weiter geht es. Am nächsten Pfeil abbiegen und tiefer in den Wald hinein. An der „Taststation” müssen alle nacheinander ihre Hände in entsprechende Boxen einführen, um die Gegenstände darin zu ertasten und zu benennen: Eicheln, Haselnüsse, Zapfen und Kastanien.

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Was höre ich am „Baumtelefon?“ wurden Kinder gefragt.
Was höre ich am „Baumtelefon?“ wurden Kinder gefragt.

Ein quer liegender Baumstamm an einer anderen Station stellt ein „Baumtelefon” dar. Eines der Kinder schlägt an einem Ende mit einem Stock dagegen, ein anderes horcht am anderen Ende und achtet auf das entstandene Geräusch. Dann gilt es, im Arbeitsblatt einzutragen, was man währenddessen festgestellt hat. „Das klingt wie ein Musikinstrument”, sagt eine Schülerin „Die Kinder lernen, in Gruppen zu bleiben und gegenseitig Verantwortung zu übernehmen”, erzählt Özle Uguzes-van Bömmel, Klassenlehrerin der 4a an der St. Michael-Schule. Außerdem könnten sie Gruppendynamik und die Erfahrung, gemeinsam ans Ziel zu kommen erleben, so die Pädagogin. In Sachen „Waldgebote” wüssten die Schüler seohnehin Bescheid: Abfälle vermeiden, keinen Lärm machen, keine Pflanzen beschädigen und keine Tiere fangen, jagen, füttern oder anfassen.

Die Waldjugendspiele sind nicht als Wettbewerb angelegt. Im vordergrund steht die Freude beim spielerischen Erleben der natur. Klassen, die dien Parcours absolvieren, nehmen an einer landesweiten Verlosung teil, bei der es mehrtätige Aufenthalte im Jungendwaldheim sowie Erlebnistage zu gewinnen gibt.

 

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