Unternehmensnachfolge ist ein großes Thema im Kreis

Kreis-Wirtschaftsförderung Kleve legte Jahresbericht 2014 vor

KREIS KLEVE. Aus Sicht der Gesellschafter hat die Wirtschaftsförderung (WFG)Kreis Kleve mit dazu beigetragen, dass sich der Kreis Kleve gut entwickelt, so Wolfgang Spreen, Vorsitzender des Aufsichtsrats, bei der Jahrespressekonferenz der WFG. „Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind immer wieder verblüfft, welch‘ große Zahl an Aktivitäten diese kleine Mannschaft bewältigt.” Derzeit verfügt die WFG Kreis Kleve über fünf Planstellen, von denen krankheitsbedingt seit längerer Zeit nur vier besetzt sind.

Hans-Josef Kuypers und Landrat Wolfgang Spreen mit dem Jahresbericht 2014
Hans-Josef Kuypers und Landrat Wolfgang Spreen mit dem Jahresbericht 2014

In dieser Besetzung organisierte die Kreis WFG in 2014 insgesamt 42 eigene Veranstaltungen mit 2.250 Gästen. Dazu zählt das allsonntägliche Wirtschaftsförderungsradio auf Antenne Niederrhein. Außerdem die Angebote Unternehmerfrühstück und Unternehmerabende in allen Kreiskommunen, mit denen Hans-Josef-Kuypers, Chef der Kreis-WFG, deren Nähe zu den Kommunen unterstreichen. Wobei er sich bei den Besuchern manchmal „eine andere Mischung wünschen würde. Aber das lässt sich für viele wohl zeitlich nicht anders einrichten.”

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Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve war wie auch in den Vorjahren auf Messen wie der NTFM (Kalkar), der GreenLive (Kalkar), der Provada (Amsterdam) und der Expo Real (München) vertreten und präsentierte die Vorzüge der Region Kreis Kleve. Der Schwerpunkt der alljährlichen Sommertour der Kreis WFG lag im Jahr 2014 auf dem Gebiet der „Gesundheit”. Für die Radtouristen in der Niederrhein-Region stellte die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve einen Radrouten-Prospekt vor. Er wird in allen Rathäusern, Service-Centern und Tourismus-Büros innerhalb des Kreises Kleve und der Kreis-WfG angeboten.

Kuypers lobte beim Rückblick auf 2014 die Partner Kommunen und Bankwirtschaft, die die „Kreis WFG nach vorne bringen.” So finanzierten die Sparkassen und Volksbanken der Region die „Unternehmerwerkstatt Kreis Kleve”. An drei Standorten konnten Unternehmer ein halbtägiges Seminar zu betriebswirtschaftlichen Inhalten besuchen. Die Geldinstitute finanzierten auch einen neuen Standortfilm, realisiert vom Filmemacher Jürgen Zellmann. Der siebenminütige Streifen soll künftig die werblichen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve abrunden.

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Spreen betonte die wachsende Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus im Kreis Kleve, der „etwa 2.100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zählt und weitere 4.000 Minijobs bietet. Tourismus ist Kaufkraft-Bindung.” Die Zahl an Übernachtungen im Kreis Kleve verdreifachte sich seit den 1990er Jahren auf 858.420 Übernachtungen. Keineswegs amüsiert zeigte sich der Landrat in diesem Zusammenhang mit der Positionierung des Flughafens Weeze im Landesentwicklungsplan (LEP). „Es passt uns nicht, dass der Flughafen nur als regional bedeutsam eingeordnet ist.” Spreen hält die Unterteilung in regional und überregional bedeutend für nicht richtig. „Aber wenn, muss Weeze überregional dazugehören.” Ein Grund für die falsche Einsortierung könne der Umstand sein, dass Weeze im Luftverkehrskonzept nur als Projekt und nicht als fertiger Flughafen vorkomme. Spreen: „Wir geben die Hoffnung nicht auf, denn der LEP ist eben nicht so ein kleines Plänchen.”

Gewerbeflächenpool

Die Hoffnung aufgeben wollen sowohl Landrat als auch Geschäftsführer der Kreis-WFG beim Thema „virtueller Gewerbeflächenpool” nicht. „Er ist kein Magnet geworden für Investoren, die nicht aus dem Kreis Kleve kommen”, so Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers. „Doch der virtuelle Gewerbeflächenpool ist ein ideales Instrument für Betriebe, die sich erweitern möchten.” Nach Kuypers Erfahrung versuchen die Kommunen zuerst, die eigenen Flächen zu verkaufen. „Erst im zweiten Schritt kommt der Pool in Frage.” Einen Vorteil des Verfahrens sieht er dennoch: „Wir konnten Flächen an Standorten realisieren, an denen es vorher nicht denkbar war.”

Unternehmensnachfolge

Ein großes Thema, das die Mitarbeiter der Kreis-WFG aktuell bewegt, ist die Unternehmensnachfolge. Die Kreis-WFG bot dazu eine Veranstaltung im Tichelpark-Kino an. „Von der Resonanz und der Schärfe waren wir überrascht”, so Kuypers. „Das Thema wird eher nicht-öffentlich behandelt. Der gute Besuch der Veranstaltung war nur die Spitze des Eisbergs”, so Spreen. Bis 2018 stehen im Kreis Kleve 750 Unternehmensnachfolgen an. Davon betroffen sind 14.000 Arbeitnehmer. Kuypers ist derzeit mit 15 Arbeitgebern im Gespräch, die einen Nachfolger suchen.

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