Maria Peeters arbeitet seit zwölf Jahren als Beraterin in der FBS „Impuls“. Sie leitet die beiden Gruppenangebote zu Essstörungen. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Goch (CDS). Wenn das Essen zum Problem geworden ist und die Gedanken dauernd um die Themen Gewicht, erlaubte und verbotene Lebensmittel, Schuldgefühle und Selbstwertverlust kreisen, dann wird es Zeit, etwas zur Vorbeugung einer chronischen Essstörung zu tun.

Für Frauen die hungern, essen und erbrechen oder übermäßig essen, gibt es ein Gruppenangebot in der Frauenberatungsstelle.  Impuls in Goch, Voßstraße 28. „In unserer Gruppe für Bteroffene, die am 1. September startet, sind noch Plättze frei“, berichtet Beraterin Maria Peeters. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen und die gemeinsame Arbeit an wirksamen Lösungen für jede Einzelne und eine veränderte, liebevoll freundliche Haltung zu sich selbst sind wichtige Gruppenziele.

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Es geht darum, das Selbstwertgefühl neu aufzubauen und den Leidensdruck immer mehr zu verkleinern. Entwicklungsschritte beim Selbstbewusstsein, dem Körperempfinden, der Handlungsbereitschaft und der Beziehungsfähigkeit werden möglich und machen das problematische Essverhalten überflüssig. Das Gruppenangebot für Frauen mit Essstörungen in der FBS „Impuls“ findet ab dem 1. September jeden zweiten Dienstag, von 18 bis 20 Uhr, statt. Es sind diesmal sieben Abende.

Wenn die Tochter oder der Sohn an einer Essstörung leidet, ist die ganze Familie davon betroffen. Zwischen Verzweiflung und Ärger, Hilflosigkeit und Hoffnung, Kontrolle und Angst fahren die Gefühle Achterbahn. Denn die familiäre Situation bei einer Magersucht, Ess-Brechsucht oder Esssucht ist häufig schwierig und eingefahren. Die betroffenen Jugendlichen ringen um ihre Rolle im Leben, ihre weibliche oder männliche Identität. Die anderen Familienmitglieder übernehmen häufig angesichts der Erkrankung neue Aufgaben, die sie nicht selten überfordern. Gefühle von Ohnmacht und Ratlosigkeit sind auf der Seite der Angehörigen häufig anzutreffen und Konflikte können nicht angemessen ausgetragen werden.

Als Frauenberatungsstelle bietet „Impuls“ eine angeleitete Gesprächsgruppe als Unterstützung für die Mütter, Schwestern, Großmütter von Jugendlichen und auch von erwachsenen Menschen mit einer Essstörung an. Richtig in dieser Gruppe ist, wer seine eigene Situation verbessern, die Handlungsmöglichkeiten erweitern und Stärkung im Umgang mit der Krankheit des Angehörigen erfahren möchte. Der vertrauensvolle Austausch mit den Anderen, Verständnis für die gemeinsamen Sorgen, eine Gesprächsatmosphäre ohne Schuldzuschreibungen und Verschwiegenheit über die Gesprächsthemen nach außen kennzeichnet die Gruppe. Die Gruppe beginnt am Dienstag, 25. August, und findet dann 14-tägig, an acht Terminen, jeweils von 15 bis 17 Uhr, in der Frauenberatungsstelle in Goch statt.

Maria Peeters, die auch diesen Kurs leitet, ist Diplom-Pädagogin und systemische Familientherapeutin (DGSF) und arbeitet seit zwölf Jahren als Beraterin für die Frauenberatungsstelle „Impuls“. Die Anmeldung für die oben genannten Gruppe sind mit einem persönlichen Vorgespräch verbunden. Dieses dient der gegenseitigen Information über Rahmenbedingungen, Kursgebühren und Erwartungen. Ab sofort können Termine für diese Vorgespräche vereinbart werden unter 02823/419171.

„Essstörungen sind eine schwere Erkrankung, die der professionellen Hilfe bedürfen“, erläutert Maria Peeters, „eines der Standbeine ist eine Gesprächsgruppe.“ Denn wenn die Betroffenen aus einer stationären Therapie entlassen werden, dann dürften sie nicht in ein „Loch“ fallen. „Die Kliniken docken bei uns an“, weiß Maria Peeters, „Körper und Seele brauchen Nahrung.“ Viele weitere Informationen zur Arbeit der FBS „Impuls“ und aktuelle Infos zu Veranstaltungen gibt es auch auf der Homepage: www.fb-impuls.de.

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