Das Außengelände der neuen Awo-Kita bietet viel Platz zum Spielen und zum Sandkuchen backen, hier mit Wibke Hellkötter (Awo-Kita), der Awo-Kreisverbandsvorsitzenden Bettina Trenckmann und Cindy Sterz (Awo-Kita). NN-Foto: CDS

GOCH. 70 Kinder wuseln durch die hellen, luftigen Räume, und trotzdem ist die Atmosphäre im wahrsten Sinne des Wortes tiefenentspannt. Vor knapp zwei Wochen öffnete der Awo-Kindergarten im ehemaligen Jugendzentrum „Astra“ an der Pfalzdorer Straße in Goch seine Türen für den Nachwuchs.

Nicht viel Zeit, um schon ein Fazit zu ziehen, doch Viktor Kämmerer, Geschäftsführer des Awo-Kreisverbandes Kleve, Träger der Kita, zeigt sich hoch zufrieden: „Es läuft wirklich gut; es liegen schon Anmeldungen von Kindern vor, die erst im Oktober und November drei Jahre alt werden.“ Und just am Morgen sei noch eine weitere ins Haus geflattert.

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Denn für 95 Kinder, ab drei Jahren bis zur Einschulung, ist die Einrichtung insgesamt ausgelegt. Dass nicht direkt zu Beginn alle Plätze in den vier Gruppen „Rot“, „Blau“, „Gelb“ und „Grün“ belegt sind, empfinden die Beteiligten als sehr wohltuend. „Wir haben ganz ruhig und gemütlich begonnen; bei den Kindern waren das Vertrauen und der Überblick schnell da“, erklärt Wibke Hellkötter. Zusammen mit neun Kolleginnen und Leiter Mario Derks kümmert sie sich um die Kinder, die aus zehn Nationen stammen. Die Aufzählung liest sich wie ein Flug über den Globus: Albanisch, kurdisch,  mongolisch, niederländisch, polnisch, rumänisch, serbisch, syrisch, türkisch und deutsch sind die Wurzeln der Kinder, die hier jeden Tag miteinander spielen, essen und viel Neues lernen.

Das sei auf der einen Seite wunderbar, sagt Viktor Kämmerer: „Man lernt die fremden Kulturen kennen, und es bereichert das tägliche Leben.“ Auf der anderen Seite bringe es aber auch große Probleme im Alltag mit sich, nämlich immer dann, wenn Eltern überhaupt nicht verstünden, was besprochen werden muss. „Da stoßen wir einfach an unsere Grenzen. Wir haben hier eine Kollegin, die türkisch spricht, auch englisch ist noch machbar, aber selbst das verstehen nicht alle Eltern“, sagt Kämmerer. Vor allem in Hinblick auf die Flüchtlinge gewinne die Überwindung der Sprachbarriere immer mehr an Bedeutung.

Deshalb sucht der Awo-Kreisverband Kleve nun freiwillige Helfer, die die Mitarbeiter bei der Kommunikation mit den Eltern unterstützen und/oder mit den Kindern deutsch üben möchten, zum Beispiel durch Vorlesen.
Wer Interesse hat, der kann sich bei Mario Derks, Awo Kita Goch, unter Telefon: 02823/9298560 melden. „Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, der ist uns herzlich willkommen“, betont Viktor Kämmerer. Ihren zeitlichen Aufwand können die Freiwilligen natürlich selbst bestimmen. Wer mehr über die Awo-Kita erfahren möchte, der bekommt Informationen auf der Homepage unter www.awo-kreiskleve.de.

Die Kinder haben meist weniger Probleme damit, sich zu verständigen: Ein Wettrennen kann man prima veranstalten, auch ohne den anderen zu verstehen! Und dass sich Sprache durch den täglich Umgang am besten erlernt, beobachten die Erzieherinnen immer wieder: „Wenn wir morgens bei den Fingerspielen singen, können die Kinder schon nach drei Tagen mitsingen; sie saugen alles wie ein Schwamm auf!“, erzählt Wibke Hellkötter.

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