Landesmutter besucht Rheinberg

Hannelore Kraft folgt der Einladung von Rosemarie Kaltenbach und unterstützt deren Wahlkampf

RHEINBERG. Die Bänke vor der SPD-Geschäftsstelle am Markt Rheinberg waren am Donnerstag gut besetzt, die Tische gedeckt, aber eigentlich waren die Rheinberger gekommen, um Ministerpräsidentin Hannelore Kraft persönlich und ganz aus der Nähe zu sehen und zu hören. Die Landesvorsitzende folgte der Einladung von Rosemarie Kaltenbach, die sich als SPD-Bürgermeisterkandidatin Unterstützung im Wahlkampf von der beliebten Landesmutter versprach.

Besuch im Hotel Artlon: (v.l.)  René Schneider (MdL), Manuel Kutz (MAP), Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Rosemarie Kaltenbach. nno-Foto: L. Christian
Besuch im Hotel Artlon: (v.l.) René Schneider (MdL), Manuel Kutz (MAP), Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Rosemarie Kaltenbach.
nno-Foto: L. Christian

Rosemarie Kaltenbach stellte in ihrer Begrüßungsansprache Ehrenamtler vor, die wesentlich zum Gemeinwohl des Ortes beitragen und betonte, dass viele weitere Freiwillige, sich in Rheinberg engagieren. So berichtete Rosemarie Kaltenbach vom 16. MAP-Festival – Manuel Kutz von der Organisation Music Art Project (MAP) erhielt später die Gelegenheit im Hotel Artlon (ein leerstehendes Haus, das während der Kulturwoche genutzt werden darf), während des Konzerts entstandene Kunstwerke zu zeigen. Da der Verein die Durchführung des Festivals selbst finanzieren muss, bat Kaltenbach: „Liebe Hannelore, vielleicht gibt es im Landesetat noch irgendwo ein wenig Kulturförderung für diesen engagierten Verein.”

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Die Ministerpräsidentin zeigte sich zwar sehr angetan, machte aber keine Versprechungen.

Hervorheben wollte die Bürgermeisterkandidatin auch die Arbeit des Stadtsportverbandes, der von Burghard Kretschmer und Werner Lampatz vertreten wurde. Als Dachorganisation für 22 Vereine mit 9.000 Mitgliedern bringt er vieles in Bewegung, auch hinsichtlich Integration von behinderten Menschen.

Als nächstes stellte die Beigeordnete der Stadt Rheinberg Betreuer der Flüchtlingshilfe vor, sowohl Petra Platzek, Monika und Karl-Heinz Lochen, die unter anderem für die Schaffung eines Gemeinschaftsraumes an der Unterkunft gesorgt haben, und auch die AT 60plus mit Siegfried Zilske und Klaus-Dieter Henne, auf deren Initiative ein Bolzplatz für die jungen Männer der Flüchtlingsunterkunft angelegt wurden.

Hannelore Kraft dankte allen, die sich ehrenamtlich engagieren und griff das Thema Flüchtlinge in ihrer Ansprache auf. Sie bat um Verständnis, dass zur Zeit keine einfache Lage zu meistern sei: „Wir brauchen Menschen, die mithelfen und anpacken!”, motivierte sie alle, die sich einbringen. Gleichzeitig wies sie Behauptungen, wie „Das Boot ist voll” zurück und rechnete vor: „In NRW leben 17 Millionen Einwohner, es wird prognostiziert, dass wir 200.000 Flüchtlinge aufnehmen müssen. Wenn wir daran denken, wie viele Menschen in die Nachbarländer von Syrien fliehen oder in die Türkei, werden wir es doch wohl schaffen, diese Menschen menschenwürdig aufzunehmen.” Sie appellierte an die Menschlichkeit und rückte den Aspekt Geld in die zweite Reihe. Es brauche Zeit zu strukturellen Veränderungen, bat sie um Verständnis, dass auch das Land keine schnellen Lösungen bieten könne. Doch man sei sich einig mit dem Bund, der Hilfen zugesagt habe. Allerdings räumte die Ministerpräsidentin ein, dass „die Dauer des Asylverfahrens der eigentliche Schlüssel” sei und dass schneller Gewissheit geschaffen werden müsse, ob Asylsuchende bleiben dürften.

Genauso wie sie in ihrer Ansprache Herz zeigte für Menschen, die ihre Heimat verlassen und dabei oftmals Grausames erleben, zeigte sie Interesse und Anteilnahme an alle, die zum Frühstück auf den Marktplatz gekommen waren. Sie ging auf die Menschen zu, unterhielt sich mit ihnen auf Augenhöhe, hörte zu, griff Fragen auf, nahm Anregungen mit – zeigte sich absolut bürgernah und zugewandt.

Gefragt nach ihrer Unterstützung für die Rheinberger Bürgermeisterkandidatin, antwortete sie: „Die Rosi macht das schon, das wichtigste ist, immer Mensch zu bleiben, auch im Amt.”

Einer Hannelore Kraft nimmt man es ab, dass sie diesen Vorsatz beherzigt, das zeigen ihre Beliebtheitswerte.

Frühstück auf dem Markt mit Rosemarie Kaltenbach (l.), Hannelore Kraft (r.), Landrat Dr. Ansgar Müller (vorne l.) und  Dr. Hans-Ulrich Krüger (MdB).NN-Foto: Lorelies Christian
Frühstück auf dem Markt mit Rosemarie Kaltenbach (l.), Hannelore Kraft (r.), Landrat Dr. Ansgar Müller (vorne l.) und Dr. Hans-Ulrich Krüger (MdB). NN-Foto: Lorelies Christian
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