ASPERDEN. Es war eine „fixe Idee“ der beiden Gocher Niklas Hentemann und Jan Verbeeck, mit den Longboards von Asperden aus quer durch die Niederlande zu fahren. Im Frühjahr dieses Jahres begannen die Planungen. Mitten in den Sommerferien ging es dann los.

„Seit einem halben Jahr fahren wir mit unseren Longboards schon durch die Gegend“, erzählt der 16-jährige Niklas Hentemann aus Asperden, der mit seinem Freund Jan Veerbeck aus Pfalzdorf bereits einige kurze Ausflüge nach Kevelaer und ins niederländische Siebengewald unternommen hat. „Irgendwann kam die Idee auf, eine längere Strecke zu fahren. Erst dachten wir, dass es doch zu lang sein könnte und wir besser mit dem Fahrrad fahren sollten, aber das war uns dann doch zu langweilig.“

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Also schnallten sich die beiden jeweils einen Rucksack um die Schultern, griffen zu ihren Longboards, eine Art längeres Skateboard, mit dem man dank größerer Rollen schneller als mit dem gewöhnlichen Skateboard unterwegs ist, und fuhren von Asperden aus los. Bereits am ersten Tag der 215 Kilometer langen Tour wurde den beiden Jungs jedoch klar: „Es war ziemlich naiv, eine so lange Strecke mit zehn Kilo schweren Rucksäcken zu planen“, sagt der 17-jährige Jan, dem auch die heißen Tage bei 30 Grad die Reise nicht angenehmer machten. „Doch wir wollten nicht aufgeben – vor allem nicht, weil wir mit einem Bekannten eine Wette abgeschlossen hatten.“ Denn dieser Bekannte, Tom Bola, unterstützte das Abenteuer der beiden mit jeweils 100 Euro für Essen, Trinken und Übernachtungsmöglichkeiten.

Das große Ziel der beiden Jugendlichen war das beliebte Stranddorf Renesse, in der Region Zeeland direkt an der Nordsee. Pro Tag mussten also Etappen von zirka 50 bis 60 Kilometer gefahren werden. „Übernachtet haben wir meist in unserem Zelt auf Mini-Campingplätzen. Und wir schliefen einmal sogar in einem Gewächshaus!“, berichtet Niklas. Und wenn sie dann auf Niederländer trafen und ihnen ihre Geschichte erzählten, staunten diese nicht schlecht. „Sie nannten uns sogar ,die verrückten deutschen Joonges‘ “, schmunzelt Jan.

Es kann losgehen:  Jan Ver-beeck (l) und Niklas Hentemann (r) starten ihre Tour Richtung Niederlande. Foto: privat
Es kann losgehen: Jan Ver-beeck (l) und Niklas Hentemann (r) starten ihre Tour Richtung Niederlande. Foto: privat

Nach vier anstrengenden Tagen, an denen auch das Wetter „verrückt spielte“ – von Temperaturen über 30 Grad, über sintflutartige Regenfälle bis hin zu Gewittern – waren die beiden Gocher erschöpft, aber stolz an ihrem Ziel angekommen. Hier erholten sie sich die nächsten Tage am Strand, bevor es mit den Eltern von Niklas, die bereits vor Ort auf sie gewartet hatten, zurück Richtung Niederrhein ging.

„Unsere Eltern haben uns diese Reise antreten lassen, weil sie meinten, dass solche Erfahrungen zum Erwachsenenleben dazugehören“, so Jan. Und daher soll es auch nicht die letzte Reise der beiden sein. „Nächstes Mal fahren wir vielleicht mit mehr Leuten, damit man das Gewicht des Proviants und der Zelte besser aufteilen kann“, ergänzt Niklas. Bis dahin möchte Jan sein Abitur im Gesundheitswesen beim Berufskolleg Kleve machen, während Niklas an der Gocher Gesamtschule ebenfalls das Abitur absolvieren möchte, bevor er zur Bundeswehr geht und dann Informatik studiert.

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