Eine namentliche Ähnlichkeit mit einem bereits bestehenden Kaufhaus ist nicht beabsichtigt und rein zufällig. „Kaufladen der Wember”, abgekürzt „KDW” heisst der neue Supermarkt Auf der Schanz 35 in Wemb. Durch die geöffnete Tür zieht der Duft von frischgebackenen Brötchen verführerisch bis auf die Straße. An der Theke mit Brot, Brötchen und Kuchen herrscht rege Nachfrage.

Christina Wilbers, die Chefin des neuen Supermarkts mit dem Namen „Kaufhaus der Wember“, ist voller Tatendrang. Zur Eröffnung ihres Geschäfts erhielt die 22Jährige auch von Weezes Bürgermeister Ulrich Francken einen Blumenstrauß.NN-Fotos: Kerstin Kahrl
Christina Wilbers, die Chefin des neuen Supermarkts mit dem Namen „Kaufhaus der Wember“, ist voller Tatendrang. Zur Eröffnung ihres Geschäfts erhielt die 22Jährige auch von Weezes Bürgermeister Ulrich Francken einen Blumenstrauß.NN-Fotos: Kerstin Kahrl

„Der erste Kunde kam morgens um 6 Uhr. Kurz vor mir” bedauert Weezes Bürgermeister Ulrich Francken, hatte er sich doch bemüht, der Erste im neu eröffneten Supermarkt zu sein. Später, im Verlauf des Vormittags, gratuliert Francken der Inhaberin Christina (auf ihrem Namensschild steht Tina) Wilbers noch mit einem Blumenstrauß und freut sich mit ihr, dass viele Kunden einkaufen

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Christina Wilbers strahlt: Für die 22 Jährige ist heute ein Traum in Erfüllung gegangen: Sie konnte ihr eigenes, unabhängiges Geschäft eröffnen. Seit Anfang des Jahres arbeitet sie, unterstützt von Familie, Freunden und freiwilligen Helfern daran, das Gebäude des ehemaligen Edeka-Marktes wieder in Schuss zu bringen. „Meine Mutter ist heute morgen um sechs beim Eintreffen des ersten Kunden gegangen”, sagt Christina Wilbers, „soviel gab es noch zu erledigen.” Der bauliche Zustand des Gebäudes sei sehr schlecht gewesen. „Im Lager drang durch das Dach sogar der Regen.”

Den schlechten Zustand bestätigt auch Bürgermeister Francken und spricht von einer „maroden Immobilie mit schwierigen Besitzverhältnissen”. „Ich war glücklich, als alles in die Wege geleitet war und sich der Neuanfang anbahnte.” Gerne habe die Gemeinde die junge Unternehmerin unterstützt, indem sie vor dem Geschäft bauliche Veränderungen vornahm, die eine barrierefreie Überquerung der Straße ermöglichen. Auch der Zugang zum Supermarkt wurde mittels einer kleinen Rampe barrierefrei gestaltet, so dass heute auch ältere Kunden mit Rollator bequem einkaufen können. Früher gelangten sie nur über den Hof, durch den Lieferanteneingang und das Lager ins Geschäft.

Auf rund 180 Quadratmetern Ladenfläche finden sie hier ein Grundsortiment, zu dem auch Tiefkühlware gehört. Gerne möchte Christina Wilbers beim Sortiment auf Kundenwünsche erfüllen. „Ich hatte heute schon eine Nachfrage nach einer bestimmten Knäckebrotsorte.” Die Preise der Waren unterscheiden sich häufig nicht von denen in anderen Märkten, manchmal sind sie sogar preiswerter und in wenigen Fällen nur geringfügig höher.

Die Abstände zwischen den Regalen sind komfortabel. Das Platzangebot habe samt Familie vor der Eröffnung mit Einkaufwagen ausgetestet. „Der Laden soll offen sein, das ist mir wichtig.” Diese Anordnung fördert auch die Kommunikation zwischen den Kunden. Wer sich länger miteinander austauschen möchte, setzt sich mit einer Tasse Kaffee – den gibt es auch zum Mitnehmen – und einem Stück Kuchen oder einem Brötchen an einen der drei Tische im vorderen Bereich des Ladenlokals mit Blick auf die Straße. Schon nach kurzer Verweildauer zeigt sich, das Kundenpotential liegt auch „auf der Straße”. Der Durchgangsverkehr durch Wemb, bedingt auch durch den Flughafen, ist erheblich. Bedienstete des Airport sowie dort wohnende polnische Bürger gehören zum potentiellen Kundenstamm des „Kaufladens der Wember”. Auch Niederländer, denn „die Getränke sind hier deutlich preiswerter”, sagt Bürgermeister Ulrich Francken. Sobald sie etwas mehr Zeit hat möchte Christina Wilbers, die gelernte Köchin, diese Talente in ihr Geschäft einbringen. „Zum Beispiel mit frischen, selbstgemachten Salaten oder Grünkohl im Herbst”.

 

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