Aus Stromstation wird jetzt ein “Ufo Turm”

KEHRUM. Die durch den Netzausbau nicht mehr benötigte RWE Turmstation „Höfer” in Kehrum aus dem Jahr 1930 an der Spierheide, hat neue Eigentümer gefunden. Familie Kreulich hat von RWE Deutschland den Zuschlag für ihr Nachnutzungskonzept erhalten.

Die RWE Turmstation in Kehrum wird nun von der Verbundschule Uedem übernommen. Foto: nno.de
Die RWE Turmstation in Kehrum wird nun von der Verbundschule Uedem übernommen.
Foto: nno.de

„UFO-Turm-Höfer”, unter dieses Motto hat die Familie aus Rees die Zukunft des ausgedienten Trafoturms Höfer in Kalkar Appeldorn-Spierheide gesetzt. Die Unbekannten Flugobjekte sollen sich durch Artenschutzmaßnahmen am Turm ansiedeln und beobachtet werden können. Ufo´s?! Schau mal wer hier lebt – soll dann in Zukunft den Besuchern veranschaulicht werden können.

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Drei Jahre stand der Turm leer. Wegen fehlendem Interesse sollte er eigentlich abgerissen werden. „Neben dem örtlichen Heimatverein als Interessent zum Erhalt des Turmes hatten wir dann auf einmal zwei ausgefeilte Nachnutzungskonzepte zur Errichtung eines Artenschutzturmes vorliegen.”, so Projektleiter Michael Sonfeld und beauftragter Liegenschaftler der RWE Deutschland AG. „Leider kann nur ein Konzept realisiert werden, so Sonfeld.”

Familie Kreulich ist seit kurzem Eigentümerin des benachbarten Waldstücks und freut sich mit ihren zwei Söhnen auf die Realisierungsphase des Turmes. Er soll nach der Grundsanierung in einem ersten Ausbauschritt als Artenhilfemaßnahme Insekten, Fledermäuse und Schwalben fördern.

Dirk Kreulich ist als Leiter der Hanns-Dieter-Hüsch Verbundschule örtlich verbunden. In seinem Antrag an RWE schreibt er: „Der Trafo-Turm bietet aufgrund seiner Lage (zwischen Wiese und Wald) und der Erreichbarkeit mit dem Fahrrad von der Hanns-Dieter-Hüsch-Verbundschule Uedem (ca 5,5 km) günstige Voraussetzungen für eine pädagogisch orientierte Umnutzung zum Artenschutz-Turm. Die Anlieger befürworten die geplante Maßnahme. Der Schwerpunkt der geplanten Artenhilfemaßnahme zielt darauf ab, Tiere (Insekten, Schwalben, Fledermäuse) der „Roten Liste NRW” zu fördern. Einzelne Artenhilfemaßnahmen sichern zwar nicht das Überleben einer Art, sie leisten aber einen kleinen Beitrag. Daher ist es wichtig, die Lebensbedingungen der Arten zu erhalten. In diesem Zusammenhang soll der Turm auch dazu dienen, junge Menschen an die Problematik heranzuführen, die Kenntnis über verschiedene Tiere zu erweitern und den Schülern Gelegenheit zu geben, kreativ ihre eigenen Ideen für Artenschutzmaßnahmen zu verwirklichen.”

Im Schuljahr 2015/16 soll mit einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft die Planung für ein Insektenhotel beginnen. Die AG wird von Dirk Kreulich ehrenamtlich als zusätzliche Unterrichtsveranstaltung angeboten. „Mir ist es besonders wichtig, dass wir junge Menschen an die Problematik des Artenschutzes heran führen, ihre Kenntnisse über verschiedene Tierarten erweitern und darüber hinaus den Kindern die Möglichkeit geben, sich kreativ in eigenen Ideen in eine Teamarbeit mit einzubringen,” sagt Kreulich.

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