Der VdK am Niederrhein wächst kontinuierlich weiter

    Mehr als 26.000 Mitglieder gibt es zurzeit / Rechtsberatungen sind sehr erfolgreich

    KREIS KLEVE. Während viele Vereine unterschiedlichster Art einen Mitglieder-Schwund zu beklagen haben, werden die Anhänger des Sozialverbandes VdK immer mehr. 26.285 Mitglieder hat allein der Kreisverband Niederrhein, zu dem die Kreise Kleve und Wesel sowie die Stadt Duisburg gehört. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es „nur” 15.400 Mitglieder.

    Horst Vöge, seit zehn Jahren Vorsitzender des VdK-Kreisverbandes,und Geschäftsführerin Svenja Weuster stellten die Jahresbilanz vor.
    NN-Foto: SP

    Allein in den ersten etwas mehr als drei Monaten dieses Jahres gab es fast 1.000 neue Mitgliedschaften im VdK am Niederrhein. „Die Leute bekommen bei uns eine problemnahe Beratung, die sehr effektiv ist”, begründet Hörst Vöge, Vorsitzender des Kreisverbandes, des Landesverbandes und stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes, die steigende Mitgliederzahl.

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    Der VdK ist der richtige Ansprechpartner für jeden, der sein Recht gegenüber Behörden und Sozialversicherungsträgern gerichtlich erstreiten muss. Die sechs Voll-Juristen des VdK am Niederrhein vertreten Ihre Mitglieder auf Wunsch vor Gericht. „Unsere Hauptschwerpunkte sind Widersprüche und Klagen bei Erwerbsminderungsrenten, Altersrenten oder im Schwerbehindertenrecht, wenn es darum geht, über 50 Prozent zu bekommen, um im Beruf die Ansprüche mit fünf Tagen mehr Urlaub und die Möglichkeit, zwei Jahre früher in Altersrente gehen zu können, nehmen zu dürfen”, sagt Svenja Weuster, die seit Februar Geschäftsführerin des VdK-Kreisverbandes Niederrhein ist. Sie hat die Nachfolge von Robert Walther übernommen, der nach 23 Jahren zum Landesverband gewechselt ist.

    VdK am Niederrhein

    Der VdK am Niederrhein hat insgesamt 26.285 Mitglieder, davon kommen 11.625 aus dem Kreis Wesel und 7.148 aus dem Kreis Kleve. Der Altersdurchschnitt liegt bei 61,77 Jahren.

    Außerdem verfügt der VdK am Niederrhein über 55 Ortsverbände. Davon liegen 27 im Kreis Wesel und 15 im Kreis Kleve. In 2018 gab es bisher 2.420 Sprechstunden, davon 1.328 im Kreis Wesel und 572 im Kreis Kleve.

    Der VdK berät aber auch bei Ansprüchen, die unter anderem bei der Berufsgenossenschaft (Arbeitsunfall, Berufskrankheit oder Hinterbliebenenrente), im Arbeitslosenrecht (Arbeitslosengeld, Eingliederungshilfen) oder im sozialen Entschädigungsrecht (Impfschäden, Kriegsopferfürsorge) geltend gemacht werden sollen. Zu den offenen Sprechstunden, die an jedem Werktag in unterschiedlichen Orten stattfinden, kann jeder kommen. „Wir beraten und vertreten auch die, die noch kein Mitglied sind, aber ihren Mitgliedsantrag uns dann übergeben”, sagt Weuster. Der Mitgliedsbeitrag betrage 5 Euro im Monat. „Wenn sich jemand vor Gericht von uns vertreten lässt, berechnen wir bei Widersprüchen zusätzlich 30 Euro und bei Anklageverfahren 50 Euro. Das ist nur rund ein Zehntel von dem, was man sonst bei einem niedergelassenen Anwalt bezahlen muss”, sagt Weuster, die selbst von Hause aus Rechtsanwältin ist.

    Und der VdK am Niederrhein arbeitet mit Erfolg. „Rund 50 Prozent der Fälle gewinnen wir”, sagt Weuster. Diese Quote sei gut, auch wenn der VdK natürlich nach einer noch besseren Quote strebe. „Bei uns ist durch die niedrigen Preise allerdings auch die Hemmschwelle geringer, vor Gericht zu klagen”, weiß Weuster. Das bedeute, dass auch Verfahren geführt werden, die sonst aufgrund eines zu unsicheren Erfolges mit einem niedergelassenen Anwalt nicht geführt werden würden.

    Im Jahr 2018 wurden bisher 309.073,94 Euro an Nachzahlungen erstritten. Davon gingen allerdings nur 20 Prozent an die Mitglieder, die geklagt hatten. Der restliche Betrag erreichte zum Beispiel die Agentur für Arbeit oder die Krankenkassen, die zuvor Leistungen für die Kläger gezahlt hatten, die sie durch die Klage zurückerstattet bekommen haben. „Das heißt wir kämpfen nicht nur für unsere Mitglieder, sondern auch für andere Träger, die das aber kaum mitbekommen und von denen wir auch kein Danke hören”, sagt Weuster.

    Im Sozialverband VdK am Niederrhein setzen sich auch über 600 Mitglieder ehrenamtlich ein. „Ohne sie wäre unsere Arbeit nicht möglich”, sagt Vöge, der auch noch etwas zu den Zielen des Sozialverbandes sagte. So peilt der VdK vor allem eine barrierefreie Infrastruktur im gesellschaftlichen Zusammenleben, aber auch in Arztpraxen zum Beispiel an. Aber auch ein barrierefreier und bezahlbarer Wohnraum sei wichtig für die Zukunft.

     

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